Existenz sichern

Haidy Damm über Nothilfen für die dürregeplagten Bauern

  • Haidy Damm
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Wiesen verdorrt, der Mais nur kniehoch, Tiere werden wegen Futtermangel vorzeitig zum Schlachthof gefahren. Die Bilanz der Ernte 2018 ist in vielen Teilen Deutschlands katastrophal. In der Folge sind bis zu 10.000 Höfe in ihrer Existenz bedroht. Den betroffenen Höfen Nothilfe zu gewähren ist ein folgerichtiger Schritt - das Höfesterben ist auch ohne den Dürresommer ein ernsthaftes Problem.

Folgerichtig ist aber auch, nicht nur den fehlenden Regen dieses Sommers zu betrachten, sondern die Trockenheit einzuordnen in Extremwetterereignisse, die durch den Klimawandel zunehmen werden. Bauern wissen, dass sie sich darauf einstellen müssen - genau wie der Rest der Gesellschaft. Konsequent zu handeln fällt aber offensichtlich schwer, auch wenn die Bauern besonders betroffen sein werden von den anstehenden Veränderungen. Wie sonst ist es zu erklären, dass die Forderungen des Bauernverbandes an Altbewährtes anknüpfen, statt vehement für eine andere Agrarpolitik einzutreten.

Das mag daran liegen, dass sie gleichzeitig Verursacher wie Opfer des Klimawandels sind. Doch diese Erklärung reicht nicht. Gerade weil Landwirte - anders als Flughafenbetreiber oder Automobilhersteller - unmittelbar von den Auswirkungen betroffen sind, ist nur ein konsequenter Richtungswechsel existenzsichernd. Dazu gehört eine klimaschonende Landwirtschaft ebenso wie der Kohleausstieg. Es ist richtig, kurzfristig die Existenz von Höfen zu sichern, die schwierigere Aufgabe besteht darin, sie langfristig zu erhalten.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.