Zahl der Angriffe auf Wohnungslose steigt
Berlin. Immer mehr Menschen ohne festen Wohnsitz werden in Deutschland Opfer von Gewalt. Die Zahl der Straftaten gegen Obdachlose ist 2017 auf rund 1400 gestiegen, wie die Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion berichten. 2011 seien 600 Delikte in der Kriminalstatistik registriert worden. Im gleichen Zeitraum hat sich den Angaben nach die Zahl der gewalttätigen Übergriffe auf rund 600 verdoppelt. Seit 2011 habe die Polizei in 70 Fällen ermittelt, weil ein Obdachloser umgebracht worden war. Zwischen 2011 und 2017 haben sich laut Bericht auch die Sexualstraftaten auf 60 Fälle vervierfacht. Zudem gehe die Bundesregierung ebenso wie zivile Hilfsorganisationen von einer hohen Dunkelziffer aus, die von der Polizei nicht erfasst werde. Die Amadeu Antonio Stiftung etwa habe 26 getötete Wohnungslose durch rechtsextremistische Täter seit 1990 gezählt. Das Bundeskriminalamt hingegen erfasse im gleichen Zeitraum lediglich acht Todesopfer. epd/nd
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