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Personallage in Kitas etwas verbessert

Studie: Betreuungskraft im Osten für 6,4 Kinder, im Westen für 3,9 zuständig

  • Lesedauer: 3 Min.

Gütersloh. Trotz einer Verbesserung beim Personal für Kitas und Kinderkrippen gibt es laut einer aktuellen Studie nach wie vor große regionale Unterschiede. Im Osten Deutschlands war im vergangenen Jahr eine Betreuungskraft für sechs Kinder unter drei Jahren zuständig, in Westdeutschland waren es durchschnittlich 3,6 Kinder, wie die Bertelsmann Stiftung am Dienstag in Gütersloh bei der Vorstellung des Ländermonitors über frühkindliche Bildung mitteilte. Fünf Jahre zuvor kam eine Betreuungskraft auf 6,4 Kinder im Osten und 3,9 im Westen.

In Nordrhein-Westfalen liegt der Betreuungsschlüssel bei einer Betreuungskraft für 3,7 Kinder unter drei Jahren. Den besten Personalschlüssel hat Baden-Württemberg (3:1), Schlusslicht ist Sachsen-Anhalt (6,4:1). Allerdings würden in Ostdeutschland traditionell deutlich mehr Kinder unter drei Jahren in Krippen betreut, hieß es.

Auch bei den älteren Kita-Kindern liegt Baden-Württemberg mit einem Verhältnis von einer Fachkraft für sieben Kinder vorn. Das ungünstigste Betreuungsverhältnis bei älteren Kindern hat der Studie zufolge Mecklenburg-Vorpommern mit 13,4 Kindern pro Fachkraft. Auch innerhalb der Bundesländer bestehen laut Studie große Unterschiede. Die Experten der Bertelsmann Stiftung empfehlen ein Betreuungsverhältnis von einer Fachkraft für je drei unter dreijährige Kinder beziehungsweise für 7,5 ältere Kinder in der Kita.

Nach den Empfehlungen der Stiftung müssten in Nordrhein-Westfalen zusätzlich 15.536 vollzeitbeschäftigte Fachkräfte eingestellt werden. Das würde der Studie zufolge jährlich 706 Millionen Euro kosten. Weiteres Personal und Kosten seien für die Leitung der Kindereinrichtungen nötig, erklärte die Stiftung. Seit dem Jahr 2014 liege bundesweit der Anteil der Kitas, in denen Zeit für Leitungsaufgaben fehle, unverändert bei neun Prozent. Die Stiftung forderte bundesweit einheitliche Qualitätsstandards für Kitas.

»Die Kitaqualität hat sich bundesweit verbessert - die Kluft zwischen Ost- und Westdeutschland ist allerdings geblieben«, erklärte Stiftungsvorstand Jörg Dräger. Er sprach sich für Nachbesserungen am geplanten Gute-Kita-Gesetz der Bundesregierung aus. »Ohne bundesweit einheitliche und gesetzlich geregelte Standards bleibt der Flickenteppich bei der Kitaqualität«, zeigte sich Dräger überzeugt.

Er forderte Bund und Länder auf, sich in den anstehenden Verhandlungen auf eine Verbesserung der Personalschlüssel und Leitungsausstattung zu konzentrieren. Als ein »falsches Signal« bezeichnete er es dagegen, den Fokus wie in vielen Ländern auf die Beitragsfreiheit zu setzen.

»Die Qualität der Kitas leidet unter der Beitragsfreiheit«, erklärte Dräger. Die bereits für den Qualitätsausbau zu geringen Mittel des Bundes sollten nicht für eine Abschaffung der Beiträge eingesetzt werden, sondern für eine Befreiung der Familien unterhalb der Armutsrisikogrenze.

Grundlage des jährlich aktualisierten Ländermonitors sind Auswertungen von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder unter anderem aus der Kinder- und Jugendhilfestatistik. Stichtag für die Datenerhebung war der 1. März 2017. Agenturen/nd

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