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Datenanalyse zu #Aufstehen-Milieu: Eher männlich, älter, politisch divers
Viele Menschen, die Sahra Wagenknecht mögen, kommen aus verschiedenen politischen Lagern und sind eher konservativ
Seit Wochen wird in der gesellschaftlichen Linken und der politischen Öffentlichkeit über die neue linke Sammlungsbewegung von Sahra Wagenknecht gestritten und diskutiert. Ein Blick auf Umfragedaten von YouGov zu den Anhängern der Linkspartei-Politikerin gibt Hinweise darauf, welches Millieu #Aufstehen vertritt.
Laut Daten aus der YouGov Datenbank Profiles, die »nd« vorliegen, haben rund 1800 Umfrageteilnehmer angegeben Sahra Wagenknecht zu mögen. Natürlich heißt Wagenknecht mögen, nicht automatisch, dass diese Menschen auch für die Sammlungsbewegung oder ihre Kandidaten stimmen würden», schränkt der unabhängige Politikberater Rainer Faus ein. Doch «mangels besserer Daten» könne die Unterstützung für Wagenknecht eine «Annäherung» an ein Milieu sein, das die Sammlungsbewegung unterstützen könnte, meint der Geschäftsführer der pollytix gmbh gegenüber «nd».
Die Gruppe der Wagenknecht-Anhänger ist demnach – im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung – eher männlich. 60,7 Prozent von denen, die angeben die Politikerin zu mögen, sind Männer; 39 Prozent sind Frauen. Das persönliche Nettoeinkommen der Gruppe entspricht in etwa der Einkommenserteilung in der Gesamtbevölkerung.
Deutliche Unterschiede gibt es hingegen beim Alter: Je älter, desto mehr Unterstützung für Wagenknecht. 64 Prozent von denen, die die LINKE-Politikerin mögen, sind 50 Jahre oder älter. Bei jüngeren Menschen ist die Aufstehen-Politikerin signifikant unbeliebter. 7 Prozent der Wagenknecht-Unterstützer sind 18 bis 29 Jahre alt, gleichzeitig liegt der Anteil dieser Altersgruppe insgesamt aber bei 17 Prozent.
Die Wagenknecht-Anhänger kommen «aus dem linken Lager, eine durchaus substanzielle Anzahl rekrutiert sich jedoch auch aus der Menge der Nichtwähler und von CDU/CSU-Wählern bei den letzten Bundestagswahlen», erklärt Peter Mannott, Teamleiter von YouGov Political gegenüber «nd». Langfristig steht ein Viertel von ihnen der Linkspartei nahe und 18 Prozent neigen keiner Partei zu. Immerhin 11,6 Prozent neigen langfristig der AfD zu – ein höherer Anteil als im Bevölkerungsdurchschnitt. Und 14 Prozent sehen ihr politisches Zuhause sonst bei CDU/CSU. 16 Prozent verorten sich bei der SPD.
Obwohl Sahra Wagenknecht «eher Wählern aus dem linken Lager und der Linkspartei gefällt, korrespondiert die Bedeutung von Einwanderung als wichtiges Thema mit der Unterstützung von AfD-Wählern», meint pollytix-Gründer Faus. Offenbar habe hier die Übernahme eher nationaler Positionen Wirkung gezeigt. «Gleichzeitig dürfte die Strategie Rechte zu bekämpfen, indem man ihre Positionen übernimmt, weite Teile der klassischen Linken-Wählerschaft eher abschrecken.»
Außerdem zeigen sich die Anhänger Wagenknechts in der Frage, ob der Islam zu Deutschland gehöre, eher konservativ. Sie sind stark politikinteressiert, viele sehen sich links der Mitte, 25 Prozent verorten sich aber rechts der Mitte. Politisch wichtig sind ihnen vor allem TTIP, die öffentliche Daseinsvorsorge aber auch das Thema Einwanderung.
Lesen Sie die komplette Datenanalyse in der Dienstagsausgabe von «neues deutschland.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
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