Qualität der Böden stark verschlechtert

Bericht belegt wachsende Probleme im Nordosten

  • Lesedauer: 2 Min.

Schwerin. Die Dürre in diesem Sommer kostet Landwirte und Steuerzahler Millionen. Doch nicht nur das Ausbleiben von Regen hat zu Missernten auf dem Acker geführt. »Die eigentliche Ursache für die geringeren Ernteerträge ist die allgemeine Bodenverschlechterung«, sagte der Agrarexperte bei der Umweltorganisation BUND, Burkhard Roloff. Laut Bodenbericht des Landes Mecklenburg-Vorpommern sind die Böden dort zu fast 60 Prozent erheblich bis sehr stark durch Verdichtung gefährdet. Zwei Drittel der untersuchten Probestellen wiesen einen zu geringen Humusgehalt auf.

Die Äcker litten unter der Verdichtung und dem Verlust an organischer Substanz und Humus in den mineralischen Böden des Landes, sagte Roloff. »Dadurch verlieren die Böden ihre guten chemischen, biologischen und physikalischen Eigenschaften, so dass weder Wasser schnell genug aufgenommen noch lange genug im Boden gespeichert werden kann.«

Der BUND fordert seit Jahren eine Abkehr von der industriellen Pflanzenproduktion hin zu einer bodenschonenden Landbewirtschaftung mit vielfältigen Fruchtfolgen und standortangepassten Pflanzensorten. Die Düngung sollte mit organischen Substanzen wie Festmist oder Kompost aus einer bäuerlichen, flächengebundenen und artgerechten Nutztierhaltung erfolgen. Das Ziel sind laut Roloff lebendige Böden mit viel Humus, die mehr Wasser aufnehmen, speichern und abgeben können: »Diese bäuerlich-ökologische Landwirtschaft ergibt langfristig ein erhöhtes Abfederungsvermögen, die sogenannte Resilienz des Öko-Systems gegenüber den zunehmenden klimatischen Extremen.«

Zur bodenschonenden Landbewirtschaftung gehören unter anderem die Bodenbearbeitung zum optimalen Zeitpunkt, Feldhecken und die ganzjährige Begrünung. Unverzichtbar sei der Anbau von Kleegras und Pflanzen, die Luftstickstoff binden, wie Erbsen, Bohnen oder Luzerne und Klee. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.