»R2G« muss mehr investieren
MEINE SICHT
Die Finanzen entwickeln sich blendend - und das wohl auch auf längere Sicht wie die jüngste Finanzplanung des Senats zeigt. Natürlich gibt es da noch den gigantischen Schuldenberg von rund 58 Milliarden Euro, den Vorgänger-Senate seit der Wende aufgetürmt haben. Dass Berlin in den vergangenen Jahren bereits vier Milliarden Euro aus eigener Kraft tilgen konnte, ist eine Leistung, die Berlin kaum jemand zugetraut hätte.
Rot-Rot-Grün (»R2G«) hat sich in seiner Koalitionsvereinbarung verpflichtet, diese Politik des Konsolidierens fortzusetzen. Angesichts des maroden Zustands der Infrastruktur wird seit einiger Zeit auch wieder mehr investiert - in diesem Jahr könnten es sogar zwei Milliarden Euro werden. Hinzu kommen die Mittel aus dem sogenannten Sondervermögen der Wachsenden Stadt und Nachhaltigkeitsfonds (SIWANA).
Soweit so gut. Dennoch ist es erstaunlich, dass es angesichts der hohen Überschüsse kaum eine Debatte gibt, wie das viele Geld möglicherweise noch sinnvoller eingesetzt werden könnte als nur zur Tilgung. Investitionen sind ja schließlich auch eine Form des Schuldenabbaus. Siehe Sanierungsstau in den Schulen.
Zur bitteren Wahrheit gehört: Mangels Personal werden die Baumittel nicht ausgeschöpft. Aber auch dieses Problem ist den Verantwortlichen seit Jahren bekannt. Der Abfluss der Investitionsmittel muss noch weiter verbessert werden. »R2G« muss mehr investieren - ins Personal und dann in die Infrastruktur.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.