Dissen mit Billig-Limo

Ulrike Henning über verschiedene Folgen zuckersüßer Lebensmittel

  • Ulrike Henning
  • Lesedauer: 1 Min.

Mit einer Stunde Fußball pro Woche mehr kann ein Kind in nur 20 Wochen ein Kilogramm Gewicht abbauen. Gelingt es den Eltern, für den Junior vier Cola pro Woche etwa durch die gleiche Menge Wasser zu ersetzen, ist das überflüssige Kilogramm schon nach knapp neun Wochen runter. Ernährungsumstellung sticht also Bewegung, zumindest beim Zeitaufwand für das Abnehmen.

Trotzdem sind diese und ähnliche lehrreiche Beispiele oft müßig: In ärmeren Familien werden sie gar nicht wahrgenommen. Nach den Absichten der Lebensmittelindustrie soll das am besten auch so bleiben. Nach Kräften und auf vielen möglichen Kanälen wird daran gearbeitet, dass ungesunde Lebensmittel zumindest in Deutschland nicht auf Anhieb und für jeden erkennbar sind.

Jugendliche aus eingewanderten Familien trinken die unter anderem braunen Süßgetränke auch deshalb so gerne, weil sie in ihren Herkunftsländern bis zu dreimal so teuer sind, fand die Deutsche Adipositasgesellschaft heraus.

Die Industrie versucht hierzulande, eine Zuckersteuer zu verhindern und schiebt die Entscheidungsfreiheit mündiger Bürger vor. Für die Gesundheitskosten können ja später die Versicherten aufkommen. Was es für einen 15-Jährigen bedeutet, mit 50 Kilogramm Übergewicht durchs Leben zu kommen, kann man sich an zehn Fingern abzählen.

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