Von wegen »failed City«

Martin Kröger über eine mögliche Ansiedlung des Siemenscampus in Berlin

  • Lesedauer: 1 Min.

Noch ist die Sache nicht in trockenen Tüchern. Die Vorstandsentscheidung von Siemens steht noch aus. Aber trotz aller Kritik des Konzerns an fehlendem Breitband und Verkehrsanbindungen kann sich Berlin doch noch Hoffnung machen, dass der neue Campus von Siemens in der Hauptstadt errichtet werden wird. Sollte es wirklich klappen, wäre das ein weiterer großer Ansiedlungserfolg für Rot-Rot-Grün - entgegen aller Unkenrufe der Opposition, könnte sich Siemens doch noch für seinen Ursprungsstandort entscheiden.

In diesem Jahr gab es bereits weitere bemerkenswerte Neuansiedlungen: Jüngst ist die Soros-Stiftung aus Budapest nach Berlin gekommen, seit diesem Jahr gibt es auch ein Studio des weltweit führenden Spieleentwicklers Ubisoft. Und auch der Boom der Startup-Szene ist ungebrochen. Nirgendwo in Europa wird so viel sogenanntes Venture-Kapital investiert wie in Berlin. Die Anziehungskraft für Fachkräfte auf die Stadt wird nur durch das Silicon Valley getoppt.

Natürlich verschärft der Zuzug von Gutverdienenden soziale Probleme, etwa bei den Mieten. Aber die ungebrochene wirtschaftliche Dynamik zeigt auch, dass Berlin eben keine »failed City« ist, also eine gescheiterte Stadt ist, wie zuletzt immer wieder geschrieben wurde. Vielmehr ist die Metropole Stadt höchst interessant - auch für Großkonzerne.

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