US-Regierung soll von Entführungspläne gewusst haben

Bericht: Saudiarabischer Kronprinz steckt hinter Operation gegen regimekritischen Journalisten

  • Lesedauer: 1 Min.

Washington. Die USA sollen einem Medienbericht zufolge Hinweise auf eine anstehende Verschleppung des regierungskritischen saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi gehabt haben. Die US-Zeitung »Washington Post« berichtete am Mittwoch unter Berufung auf US-Regierungsvertreter, saudiarabische Offizielle seien von den US-Geheimdiensten dabei abgehört worden, wie sie Pläne besprochen hätten, Khashoggi aus dem US-Bundesstaat Virginia wegzulocken und festzusetzen. Demnach soll Kronprinz Mohammed bin Salman die Operation angeordnet haben.

Die »Washington Post« berichtete zudem unter Berufung auf Freunde Khashoggis, ranghohe saudiarabische Vertreter hätten dem Journalisten Schutz oder sogar einen wichtigen Regierungsposten angeboten, sollte er in seine Heimat zurückkehren. Der im US-Exil lebende Khashoggi, der unter anderem für die »Washington Post« schrieb, sei aber misstrauisch gewesen. Ein Sprecher des US-Außenministeriums bestritt, dass die Regierung Hinweise auf eine konkrete Bedrohung für Khashoggi gehabt habe.

Von Khashoggi fehlt jede Spur, seit er am Dienstag vergangener Woche das saudiarabische Konsulat in Istanbul betrat. Türkische Ermittler hegen den Verdacht, dass der Regierungskritiker in dem Konsulat ermordet wurde. Saudi-Arabien weist die Vorwürfe zurück und beharrt darauf, dass der Journalist erst nach dem Verlassen des Konsulats verschwunden sei. Agenturen/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.