Mitgegangen ...

René Heilig zur NATO-Großübung und schwindender Neutralität

  • René Heilig
  • Lesedauer: 2 Min.

»Trident Juncture«, die gerade in und vor Norwegen begonnene Großübung der NATO, wird keinesfalls von politischer Klugheit geleitet. Solch Machtgehabe, verbunden mit Hochrüstung, ist - egal wo es stattfindet - kein Beitrag, um in Europa sicherheitspolitische Differenzen abzubauen. Da nützt es nichts, wenn man im Brüsseler Allianzhauptquartier behauptet, das Kriegsspiel sei gegen niemanden gerichtet. Ein Blick auf die Karte genügt, um zu erkennen: Lediglich ein Anlieger der Region ist nicht einbezogen. Da taugt auch das »Argument« nichts, dass Moskau vor allem mit der Krim-Besetzung einen Vorwand für die NATO-Operation bietet.

Klar, Russland gehört ja nicht zur NATO, könnte man einwenden. Doch das gilt ebenso für Finnland und Schweden. Beide Staaten verstärken mit ihrer Teilnahme einen Trend. Sie rücken de facto immer mehr von ihrer erklärten sicherheitspolitischen Neutralität ab. Warum aber scheut man in Helsinki und Stockholm die letzte, sinnvollerweise gemeinsam zu vollziehende NATO-Beitrittskonsequenz? Weil Russland mit nicht näher qualifizierten Konsequenzen droht? Wohl kaum. Die Regierungen zögern, weil nicht sicher ist, wie ein NATO-Beitritt bei der Mehrheit der jeweiligen Bevölkerung ankommt. Anders als in Polen oder den baltischen Staaten sind viele Schweden und Finnen nicht geneigt, sich - im Wortsinn - mit Haut und Haaren einer zunehmend abenteuerlichen Politik zu unterwerfen, die zum Gutteil von einem Mann diktiert wird, der Donald Trump heißt.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.