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Dunkelgrüne Wahlgewinner
Grüne in Hessen können ihr Ergebnis fast verdoppeln/ Zukünftige Regierungskonstellation derzeit offen
Schallender Jubel bei den Grünen, als die erste Prognose des Wahlergebnisses um 18 Uhr verkündet wird. Auf knapp unter 20 Prozent kommt die Partei - und fährt damit ihr bestes Ergebnis in Hessen ein. Im Vergleich zur Landtagswahl 2013 hat sich die Partei fast verdoppelt. Damals schnitten sie mit 11,1 Prozent ab.
»So grün war Hessen noch nie«, kommentierte die Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock in einer ersten Reaktion das vorläufige Ergebnis. »Die Klimakrise ist mitten in Deutschland angekommen.« Die Grünen hätten gerade auch in Hessen gezeigt, dass sie Antworten lieferten und nicht Probleme herbeiredeten. Als Beispiel nannte sie die gute Anbindung von Bus und Bahn im ländlichen Raum.
Doch obwohl das Ergebnis für die Grünen sensationell war, noch ist das Warten nicht beendet. Denn auch wenn nie offiziell formuliert, die Grünen hatten wohl auf ein noch stärkeres Abschneiden – vor der SPD – gehofft. Und ob es dazu nicht doch reicht, ist am frühen Wahlabend noch nicht ganz ausgemacht. Derzeit trennen SPD und Grüne nur wenige Bruchteile eines Prozentpunktes, im Landtag könnten sie, wenn man deren Ergebnisse auf die Sitze umrechnet, sogar gleichauf sein. »Der Abend wird noch lang«, sagte die hessische Grünen-Spitzenkandidatin Priska Hinz.
Abwarten heißt es auch, weil noch nicht klar ist, für welches Bündnis es am Ende reicht. Es könnte sein, dass am Ende des Wahlabends nur Jamaika möglich ist, auch eine GroKo und sogar eine Schwarz-Grüne-Koalition sind weiterhin denkbar. Die Grünen haben kein Bündnis außer mit der AfD ausgeschlossen. »Die Inhalte für die wir gekämpft haben, müssen die Richtschnur sein für all die Gespräche, die wir nun führen werden«, sagte die Grüne Hinz.
Andere vorsichtig gehegte Hoffnungen scheinen sich jedoch schon direkt am frühen Wahlabend zerschlagen zu haben. Denn befeuert vom Rückenwind der Bayernwahl, waberte auch immer wieder die Idee eines Grün-Rot-Roten-Bündnisses unter Führung des Grünen Tarek Al-Wazir durch Hessen. Zwar waren die Grünen 2013 lieber in eine Schwarz-Grüne-Koalition als in ein Rot-Rot-Grünes-Bündnis gegangen. Die Regierungszusammenarbeit mit der CDU bewerteten sie danach als äußerst positiv. Doch hätte es dieses mal die Chance auf ein linkes Bündnis gegeben, hätten die Grünen damit wohl heftig geliebäugelt – zumindest wenn sie den Ministerpräsidenten hätten stellen können. Dieser von vielen Progressiven herbeigesehnter Politikwechsel bleibt nun eine Gedankenspielerei, es reicht rechnerisch sicher nicht dafür.
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