Wagenknecht lobt »Gelbe Westen«

Fraktionschefin: Proteste im Nachbarland seien weder links noch rechts

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die Vorsitzende der LINKEN im Bundestag, Sahra Wagenknecht, begrüßt die französische Protestbewegung »Gelbe Westen« und sieht sie als Vorbild auch für Deutschland. »Ich finde es richtig, wenn Menschen sich wehren und protestieren, wenn die Politik ihr Leben verschlechtert - die Benzinpreiserhöhungen sind gerade für Pendler existenziell«, sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. In Deutschland könne man davon lernen. »Wir lassen uns viel zu viel von schlechten Regierungen gefallen.«

Seit Mitte des Monats sind in Frankreich Hunderttausende Menschen aus Protest gegen steigende Spritkosten und die sogenannte Reformpolitik der Regierung auf die Straße gegangen. Die Bewegung hatte sich unter dem Namen »Gelbe Westen« formiert - nach den Warnwesten im Auto. Bei einer Demonstration auf der Prachtstraße Champs-Élysées war es am vergangenen Samstag zu Ausschreitungen gekommen. Beobachter weisen darauf hin, dass sich unter den Demonstranten einige Rechte befinden. Auch die rechtsextreme Politikerin Marine Le Pen (Rassemblement National), lobte die Proteste ausdrücklich.

Lesen Sie zum Thema auch: »Rechtsradikale ziehen gelbe Westen über« von Sebastian Bähr

Wagenknecht sagte, die Proteste im Nachbarland seien weder links noch rechts, sondern »ein Aufbegehren gegen eine Regierung der Reichen«. Denn für die Wohlhabenden habe Präsident Emmanuel Macron die Steuern gesenkt. »Dass jetzt rechte Kräfte um Marine Le Pen versuchen, den Protest zu vereinnahmen, und dass der Protest durch Gewalt unterlaufen wurde, bedauere ich.« Das Anliegen der Gelben Westen sei jedoch gerechtfertigt. »Ich würde mir natürlich wünschen, dass wir auch in Deutschland stärkere Proteste hätten gegen eine Regierung, der die Interessen der Wirtschaftslobbyisten wichtiger sind als die Interessen normaler Leute«, erklärt Wagenknecht. »Doch Frankreich ist anders. Frankreich ist immer viel spontaner.«

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -