Dragoner-Areal ist Berliner

Zentrales Entwicklungsgebiet für den sozialen Wohnungsbau in Kreuzberg wurde vom Bund an das Land Berlin übertragen

  • Nicolas Šustr
  • Lesedauer: 2 Min.

Das Kreuzberger Dragoner-Areal gehört nach langem Ringen nun dem Land Berlin. Am Freitag wurde beim Notar der Kaufvertrag beurkundet, der den Eigentumsübertrag für das rund 4,7 Hektar große Gelände von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) zum Land regelt. Das erklärte die Senatsverwaltung von Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) am Freitag. Die Übertragung war bereits mit dem im Mai 2017 mit dem Bund geschlossenen Hauptstadtfinanzierungsvertrag vereinbart worden, hatte sich jedoch immer wieder verzögert.

Insbesondere der Investor Arne Piepgras, der zusammen mit anderen ursprünglich das Gelände kaufen wollte, hatte mehrere juristische Anläufe gestartet, um die Übertragung zu torpedieren. Derzeit ist noch eine vergaberechtliche Beschwerde bei der EU-Kommission anhängig. Via »Tagesspiegel« lässt der Anwalt des Investoren, Salvatore Barba, ausrichten, dass er noch weitere Rechtsstreitigkeiten im Köcher hat.

»Es ist eine gute Nachricht, dass nun der Eigentumsübergang endlich vollzogen ist«, sagt Enrico Schönberg von der Initiative Stadt von Unten, die maßgeblich den öffentlichen Druck aufgebaut hatte, der den Senat im Abgeordnetenhauswahlkampf 2016 dazu bewogen hatte, den Verkauf des Dragoner-Areals an einen Privatinvestor rückabzuwickeln. »Ein großer Wermutstropfen ist jedoch, dass laut Vertrag mit der BImA 90 Prozent des Grundstücks in Bewirtschaftung des Landes bleiben müssen«, so Schönberg weiter.

Damit fristeten genossenschaftliche, gemeinwohlorientierte Akteure von vorn herein wieder ein Schattendasein, beklagt er. Auch die Senatsverwaltung von Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (LINKE) freute sich über die beurkundete Grundstücksübertragung. »Ein wichtiger Schritt, damit es endlich losgehen kann!«, hieß es auf Twitter.

Auf dem zentralen Areal sollen unter anderem neue bezahlbare Wohnungen gebaut werden. Das Dragoner-Areal gilt als eines der zentralen Entwicklungsgebiete im Innenstadtbereich.

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.