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Urgestein und Gegenspielerin Trumps
Nancy Pelosi ist eine resolute und gewiefte Taktikerin. Im Januar wird sie vermutlich zum wichtigsten Gegenspieler von Trump werden.
Eigentlich könnte Nancy Pelosi in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Seit 37 Jahren schon ist die 78-Jährige im politischen Geschäft. Die Frontfrau der Demokratischen Partei weiß Kritik abzuwehren und Mehrheiten zu organisieren. Dies hat sie nun einmal mehr bewiesen: Ihre Partei nominierte sie für den Vorsitz im US-Repräsentantenhaus. Gerade sieht alles danach aus, dass sie Anfang Januar zum zweiten Mal in ihrer Karriere auf diesen Posten gewählt wird.
Damit wäre sie nach dem Präsident und dessen Vize Mike Pence nicht nur die Nummer drei im Staat, sondern auch die mächtigste Frau Amerikas und vorerst wichtigste Gegenspielerin von Donald Trump. Sie hätte es in der Hand, sämtliche republikanischen Gesetzesinitiativen - etwa Vorschläge zur Einwanderungspolitik - zu blockieren.
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Die studierte Politikwissenschaftlerin stammt aus einer italo-amerikanischen Familie und wurde 1940 in Baltimore geboren. Sie ist mit dem Investmentbanker Paul Pelosi verheiratet, hat fünf Kinder und acht Enkelkinder. Von 2007 bis 2011 war sie bereits Vorsitzende des Repräsentantenhauses - als erste Frau in der Geschichte des Landes. Zuvor hatte sie schon den Vorsitz der Demokratischen Partei in Kalifornien inne (1981-1983), saß seit 1987 im Kongress und wurde 2003 Fraktionsvorsitzende der Demokraten im Repräsentantenhaus.
Die altgediente Parlamentarierin gilt als resolut, diszipliniert und hart - gegen sich und andere. Anfang dieses Jahres kämpfte sie im Kongress mit einer achtstündigen Rekordrede - der längsten seit 1908 - für die Beibehaltung eines Einwanderungsgesetzes, das ein Schutzprogramm für junge Migrant*innen enthält.
Gleichzeitig wandte die geschickte Taktiererin vor ihrer Nominierung eine interne Revolte ab. Einige Abgeordnete aus den eigenen Reihen hatten sich gegen sie ausgesprochen und nach Veränderung und Verjüngung gerufen. Eine Gegenkandidatur gab es am Ende nicht. Nur 32 Abgeordnete stimmten gegen sie. Die Wahl im Januar wird für Pelosi somit zur eigentlichen Bewährungsprobe.
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