War, ist, bleibt völkerrechtswidrig

Alexander Isele zum Schweigen der deutschen Bundesregierung zur türkischen Besatzung in Syrien

  • Alexander Isele
  • Lesedauer: 1 Min.

Einfach werde es sein, die Reste der Terrororganisation »Islamischer Staat« in Syrien zu zerstören, tönt der türkische Außenminister. Gleichzeitig koordinieren Recep Erdogan und Donald Trump den US-Truppenabzug aus Nordsyrien. Anders als Trump auf Twitter herumzwitschert, will Erdogan allerdings nicht die Reste des IS bekämpfen, den er ja erst starkgemacht hat, sondern linke Kurden zur Strecke bringen. Und dafür bekommt er nun vom großen Mann aus Washington freie Hand.

Mit dem Rückendeckung der USA hat Erdogan auch nichts zu befürchten. Zwar sträubt sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, aber schon Deutschland wird sich wohl mit Kritik zurückhalten. Bis heute weigert sich die Bundesregierung, den nun fast einjährigen Afrin-Krieg als völkerrechtswidrig zu bezeichnen - entgegen der Feststellung eines wissenschaftlichen Gutachten des Bundestags, das die Türkei als Besatzungsmacht in Syrien bezeichnet.

Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages beruft sich dabei auf die Haager Landkriegsordnung von 1907, die Regierung flüchtet sich Nebelkerzen à la »die Situation in der Türkei und (...) auch in Nordsyrien, ist fluide.« Dort fließt vor allem kurdisches Blut - die Position der Bundesregierung ist skandalös.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.