Ausgegrabener Trump-Rat fürs Leben: Mauern überwinden!

2004 gab Donald Trump in einer Rede vor Uni-Absolventen Tipps fürs Leben. Darunter war auch einer zum Umgang mit Betonwänden.

  • Lesedauer: 2 Min.

Washington. Das Internet kann unerbittlich sein - vor allem sein Erinnerungsvermögen. US-Präsident Donald Trump versucht dieser Tage, mit aller Macht den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko durchzusetzen, auch und gerade um illegale Migranten von der Einreise abzuhalten.

Deshalb will er eine möglichst große Barriere errichten, quasi ein unüberwindbares Bollwerk. Er stellt quasi stündlich eine Mauer als einziges Mittel dar, um schlimmstes Unheil für sein Land abzuwenden. Doch gerade da taucht ein Video aus der Vergangenheit auf, das so gar nicht zu diesem Mantra passen will.

Stärkt unabhängigen linken Journalismus...

Jeden Tag lesen rund 25.000 Menschen unsere Artikel im Internet, schon 2600 Digitalabonennt*innen und über 500 Online-Leser unterstützen uns regelmäßig finanziell. Das ist gut, aber da geht noch mehr! Damit wir weiterhin die Themen recherchieren können, die andere ignorieren und euch interessieren. Hier mitmachen!

Im Jahr 2004 verlieh die Wagner-Hochschule in New York Trump die Ehrendoktorwürde. Bei einer kleinen Rede zu diesem Anlass sprach Trump damals vor Absolventen der Hochschule und versorgte diese mit allerlei Lebenstipps für die weitere Zukunft (»Gebt 100 Prozent«, »Seid diszipliniert«, »Lernt jeden Tag etwas«). Einer seiner wichtigsten Ratschläge zum Schluss: »Gebt niemals auf.« Und weiter - als bildhafte Beschreibung: »Wenn ihr vor einer Betonwand steht, geht hindurch, klettert drüber, geht dran vorbei, aber kommt vor allem auf die andere Seite dieser Mauer.«

Die US-Satiresendung »The Daily Show« grub ein Video von Trumps damaliger Ansprache aus und verbreitete nun auf Twitter eine Kurzfassung des Clips mit der Passage zur Mauer. Dazu der Kommentar: »Oh Mann, wenn Trump seine Mauer bekommt, sollte er hoffen, dass niemand Mexiko dieses alte Video zeigt, das wir gefunden haben.«

Sichtweisen können sich offenbar über die Jahre verändern. Das gilt auch für Vertreter der Wagner-Hochschule, die die damalige Auszeichnung für Trump später mit gemischten Gefühlen betrachteten. Mehrere Professoren distanzierten sich öffentlich von dessen Kurs - unter anderem von seinen Verschärfungen in der Migrationspolitik. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.