Nur Geschenke für die Unternehmen

Simon Poelchau über das Wirtschaftsverständnis des Bundeswirtschaftsministers

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Zum Ende der Vorstellung des Jahreswirtschaftsberichts wurde Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier pathetisch: Sein Ressort verstehe sich als das Sprachrohr der Menschen, die im Arbeitsprozess stehen und die das Bruttoinlandsprodukt generieren. Zu dumm nur, dass seine Ideen, wie »die Wirtschaft« vor den Unwägbarkeiten der Weltwirtschaft geschützt werden könnte, gar nicht diesen Menschen zugute kommen würden.

Würde Altmaier tatsächlich für alle Menschen sprechen wollen, die den Reichtum dieser Gesellschaft erarbeiten, dann würde er sich für einen höheren Mindestlohn, für eine Stärkung der Tarifbindung und der Gewerkschaften, gegen prekäre Beschäftigung und Niedriglöhne starkmachen. Doch ob die komplette Abschaffung des Solidaritätszuschlags oder eine steuerliche Forschungsförderung - die Sachen, die Altmaier im Sinn hat, kommen nur jenen zugute, für die die überwiegende Mehrheit der knapp 45 Millionen Beschäftigten hierzulande die Profite erarbeiten. Kurz gesagt: Altmaier hat nur Geschenke für Unternehmen und maximal noch Besserverdienende in petto.

Soll das Bundeswirtschaftsministerium also tatsächlich ein Sprachrohr für alle im Arbeitsprozess stehenden Menschen sein, dann braucht es nicht nur einen neuen Ressortchef, sondern auch eine neue Regierung. Oder gar eine neue, demokratischere Wirtschaftsform.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.