- Kultur
- Cher
Cher Guevara
Cher ruft Lohnarbeitende in den USA zu einem Generalstreik auf
Dass US-Präsident Donald Trump viel und gerne twittert, ist kein Geheimnis. Dass er auf den Sozialen Medien häufig kritisiert wird, dürfte nicht verwundern. Eine seiner fleißigsten Kritikerinnen auf Twitter ist Cher, die den Präsidenten dort öfters via Bildchen mit einer Toilette gleichsetzt.
Die 72-Jährige Sängerin, Schauspielerin und Unterhaltungsikone gilt schon lange als Vorkämpferin für LGBT-Rechte, also für die Gleichbehandlung von homo-, trans- oder intersexuellen Menschen. In dieser Woche verhalf sie jedoch einem anderen politischen Anliegen zu Aufmerksamkeit: dem Klassenkampf. Cher unterstützt einen Aufruf zu einem US-weiten Generalstreik an diesem Samstag, sollte es zu einem erneuten Shutdown kommen, also einer Schließung der Regulierungsbehörden, falls der dazu benötigte Haushalt bis Freitag nicht verabschiedet wird. Die Demokratische Partei und die Republikaner haben sich zwar im Parlament auf einen Entwurf geeinigt, aber weil der nur 1,35 Milliarden US-Dollar für den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko vorsieht, zögert Trump noch, ihn zu unterschreiben.
Cher, die so ziemlich alles gewonnen hat, was man in der US-amerikanischen Unterhaltungsindustrie gewinnen kann - Emmy, Grammy und Oscar -, erhielt auf ihren Tweet »Generalstreik 2019, Lohnabhängige halten zusammen« viele Reaktionen. Andere Twitter-Nutzer kommentierten ihren Tweet mit »Cher Guevara« oder mit »Do you belieeeeeve in working class power«, eine Anspielung an ihren Nummer-Eins-Hit von 1998, mit dem ihr auch international das Comeback gelang und in dem sie fragte, ob man an ein Leben nach der Liebe glauben könne.
Am Mittwoch schrieb Cher, wie sie von der Politik und von Politiker*innen manchmal enttäuscht ist und ihre Wut zur Motivation nimmt, um zurückzuschlagen. In ihrer Opposition zu Trump distanzierte sie sich zugleich von den Demokraten: Sie sei zwar mitte-links und wähle Demokraten, schob aber nach: »Was soll ich auch tun, ich gehöre nirgendwo hin.«
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.