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Amazon ist nicht hipp
Kurt Stenger über den Umgang Amazons mit den Protesten in New York
Für den Erfolg von Onlinefirmen ist es zentral, omnipräsent zu sein. Nur wer als mega-relevant gilt, kommt in der nach Monopolen strebenden Internetwelt an die Spitze. Kontroverse Diskussionen scheint man aber zu scheuen. Und so hat der Onlinehändler Amazon nach Protesten von Anwohnern in New York angekündigt, die Pläne für ein dort geplantes neues Hauptquartier aufzugeben.
Statt sich mit der Kritik an den versprochenen Steuergeschenken und der Frage einer sozialverträglichen Standortwahl ernsthaft auseinanderzusetzen, geht man lieber dahin, wo solche Debatten erst gar nicht geführt werden. Und da gibt es genug interessierte Kommunen, wie sich bei der monatelangen Bewerbungsphase in den USA zeigte.
Auch wenn sich die Chefs von Internetfirmen – großen wie kleinen – gerne locker, jugendlich und modern geben, ist ihr Verständnis von Wirtschaft äußerst antiquiert. Man glaubt, Städte und Anwohner müssten einen roten Teppich ausrollen. Und, dass sich alle Beschäftigten einfach nur glücklich schätzen, für so ein hippes Unternehmen arbeiten zu dürfen.
Betriebsräte, streng geregelte Arbeitszeiten und Tarifverhandlungen sind Fremdkörper. Und so sind Amazon, Facebook, Google & Co. besonders verschwiegene Konzerne – und gleichzeitig bei Internetnutzern in aller Munde.
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