Werbung
  • Politik
  • Sanktionen gegen Venezuela

CDU fordert Sanktionen gegen die Regierung Venezuelas

Der selbsternannte Übergangspräsident Guaidó ist zurück in seinem Heimatsland und ruft zu neuen Protesten auf

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Angesichts der anhaltenden Krise in Venezuela hat der CDU-Außenpolitiker Andreas Nick in einem Interview mit dem Deutschlandfunk gezielte Sanktionen gegen die Regierung des amtierenden Präsidenten Nicolas Maduro vorgeschlagen. Diese könnten sich zum Beispiel auf das Auslandsvermögen der Machthaber beziehen, sagte der Bundestagsabgeordnete. Die USA haben bereits eine ganze Reihe von Sanktionen gegen die Regierung Maduro verhängt.

Der selbsternannte venezolanische Übergangspräsident Guaidó ist derweil unversehrt in sein Heimatland zurückgekehrt, nach einer Reise in mehrere lateinamerikanische Länder, um für Hilfsgüter und Unterstützung zu werben. Guaidó hatte Venezuela trotz einer Ausreisesperre verlassen. Gegen ihn läuft ein Ermittlungsverfahren, weil er sich zum Interimsstaatschef erklärt hat, ihm droht die Festnahme.

Auf dem Flughafen der Hauptstadt Caracas wurde Guaidó am Montag (Ortszeit) von einer jubelnden Menge empfangen. Auch die Botschafter mehrerer EU-Länder waren anwesend, darunter der deutsche. Nach Einschätzung des Deutschlandfunk-Reporters Burkhard Birke fiel die Festnahme Guaidós aufgrund der Anwesenheit der Diplomaten aus. Allerdings berichtete er, dass die Grenzbeamten, die ihn gewähren lassen hatten, anschließend festgenommen worden sein.

Im ganzen Land kamen Menschen zu Kundgebungen zusammen. Für kommenden Samstag rief Guaidó zu erneuten Protesten gegen Präsident Nicolás Maduro auf und bat das Militär, sich seinem Kampf anzuschließen. Rund 50 Staaten haben Guaidó bislang als Übergangspräsidenten anerkannt.

Die LINKE-Bundestagsabgeordnete Simone Barrientos kritisierte Guaidó. Sie halte seine Rückkehr für »sehr unklug« und eine Provokation, sagte sie dem Deutschlandfunk. Dass es Ländern wie den USA in erster Linie darum gehe, die Not der Bevölkerung zu lindern, hält sie für unzutreffend. Sie argumentiert anders: Dass es dem Land so schlecht gehe, habe auch mit Wirtschaftssanktionen und einem fallenden Ölpreis zu tun. »Welche Macht gibt man da Nicolás Maduro, wenn man ihm sagt, dass er der einzig Schuldige ist an der Situation in Venezuela?«, fragte Barrientos. Die LINKEN-Politikerin sprach sich für eine Vermittlung zwischen den Positionen Maduros und denen Guaidós aus. Agenturen/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -