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Wagenknecht tritt nicht mehr an

Die Linkenfraktionschefin will im Herbst nicht erneut für das Amt kandidieren

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Nach vier Jahren als Chefin der Linksfraktion tritt Sahra Wagenknecht im Herbst nicht mehr für das Amt an. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Fraktionskreisen. Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtete, gab die 49-Jährige im Fraktionsvorstand gesundheitliche Gründe für ihren Schritt an. Wagenknecht führt die Fraktion seit Oktober 2015. Ende vergangenen Jahres stand sie wegen ihres Engagements für die Sammlungsbewegung »Aufstehen« auch in der eigenen Fraktion heftig in der Kritik.

Zuletzt hatte Wagenknecht wegen einer nicht näher genannten Krankheit zwei Monate lang pausiert und deshalb auch beim Linkenparteitag in Bonn gefehlt. Inzwischen gehe es ihr wieder gut, teilte sie am Montag der Fraktion mit. Allerdings habe ihr die lange Krankheit Grenzen aufgezeigt, die sie in Zukunft nicht mehr überschreiten wolle. Auslöser seien Stress und Überlastung gewesen.

Bis zum Herbst, wenn turnusmäßig die Neuwahl des Fraktionsvorstands ansteht, will die 49-Jährige ihre Aufgaben trotzdem weiter wahrnehmen. Danach bleibe sie selbstverständlich politisch aktiv und werde sich weiter für ihre Überzeugungen und sozialen Ziele engagieren.

Wagenknecht hatte erst am Wochenende mitgeteilt, sich aus der Führung der von ihr mitgegründeten linken Sammlungsbewegung »Aufstehen« zurückziehen zu wollen. Dieses Engagement hatte in der Fraktion für viel Streit gesorgt und auch den Zwist zwischen Wagenknecht und Parteichefin Katja Kipping verschärft.

Viele LINKE waren zuletzt auch unzufrieden mit Wagenknechts Alleingängen in der Flüchtlingspolitik. In der Fraktion wurde sogar laut über einen Putsch nachgedacht - bis man sich im Januar wegen der anstehenden Landtagswahlen zu einem Burgfrieden durchrang. Zu ihren Kritikern zählten auch der LINKEN-Parteivorsitzende Bernd Riexinger. Gleichwohl sagte Riexinger nun den RND-Zeitungen: »Ich hoffe, dass Sahra Wagenknecht der Linken als wichtiges Gesicht weiter zur Verfügung steht.«

Weiter sagte Riexinger: »Ich respektiere die persönliche Entscheidung von Sahra Wagenknecht«. Jetzt müssten die Gremien der LINKEN über das weitere Vorgehen beraten. »Bis dahin gehen wir davon aus, dass die Fraktionsvorsitzenden kontinuierlich und gut weiter arbeiten.« Agenturen/nd

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