Grüne für Cannabis aus der Region

Fraktion im Abgeordnetenhaus will in der Hauptstadtregion medizinisches Cannabis anbauen lassen

  • Marion Bergermann
  • Lesedauer: 2 Min.

Ein landeseigenes Unternehmen, in dessen Auftrag Cannabis zu medizinischen Zwecken angebaut wird, soll in Berlin aufgebaut werden. Die Grünen im Abgeordnetenhaus fordern dies in einem Positionspapier, das Fraktionsvorsitzende Silke Gebel und die Sprecherin für Drogen- und Gesundheitspolitik, Catherina Pieroth, am Mittwochmorgen vorstellten.

Die Grünen-Fraktion schlägt vor, dass Firmen, die sich vorher beworben haben, das Cannabis anbauen und vom Land dafür Flächen zur Verfügung gestellt bekommen sowie eine Anschubfinanzierung erhalten. Ein Anbau wäre wegen der notwendigen hohen Sicherheitsvorkehrungen wohl eher auf Flächen in Berlin-Buch oder Brandenburg möglich als innerhalb der Stadt, sagte Pieroth. Die Produkte, die aus dem Ertrag der regionalen Flächen entstehen, sollen auch Patient*innen außerhalb der Hauptstadtregion zur Verfügung stehen.

»Es geht darum, dass Patienten und Patientinnen die Versorgung erhalten, die sie benötigen«, erklärte Pieroth. Beim Import gebe es immer wieder Lieferengpässe, so die Drogenexpertin. Bisher wird Cannabis für medizinische Zwecke aus Kanada und den Niederlanden importiert. Seit der Gesetzeseinführung von legalem Cannabisgebrauch für schwerkranke Patient*innen im März 2017 hat die Bundesregierung die Einfuhren wegen des hohen Bedarfs erhöht. Während laut Deutschem Apothekerverband im Jahr 2017 Ärzt*innen bundesweit 27 000 Rezepte für Cannabis ausstellten, verdreifachte sich der Wert auf 95 000 Rezepte im letzten Jahr.

In ihrem Positionspapier fordern die Grünen außerdem den Aufbau eines Städte-Netzwerk für Cannabismodellprojekte. Gleichzeitig sollen Präventionsarbeit und das sogenannte Drug-Checking ausgebaut werden. Dabei können Konsument*innen vor der Einnahme in Anlaufstellen die Bestandteile einer Droge prüfen lassen. Das Papier ist Teil des Fahrplans der Grünen, die Drogenpolitik zu liberalisieren.

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