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Neuseeland rückt zusammen
Alexander Isele über das Verbot halbautomatischer Waffen
Jacinda Ardern macht nach dem Terrorangriff in Christchurch vor einer Woche vieles richtig. Sie kümmert sich um Hinterbliebene, hört zu, tröstet, zollt mit Kopftuch Respekt, redet über die Getöteten statt über den Täter. Und sie wartet nicht, Politik zu machen. Nur sechs Tage nach dem Anschlag auf zwei Moscheen hat Neuseeland Sturmgewehre, leistungsstarke Magazine und halbautomatische Waffen verboten. Seit Donnerstag dürfen Waffen, wie sie der Terrorist bei der Ermordung von 50 Menschen benutzt hatte, nicht mehr verkauft werden. Darüber hinaus stellt die Regierung 120 Millionen Euro zur Verfügung, um solche Waffen von Privatbesitzern zurückzukaufen; dazu gibt es eine Amnestie bei Rückgabe illegaler Waffen.
Dabei simuliert Ardern nicht einfach Aktivismus - die Premierministerin nimmt die Bevölkerung mit. Viele Waffenbesitzer haben in den vergangenen Tagen bereits ihre Schusswaffen freiwillig abgegeben. Selbst der Angler- und Jägerverband begrüßt die Entscheidung. Wenn am Freitag Neuseeland von 13.32 Uhr bis 13.34 Uhr in zwei Schweigeminuten der Opfer des Terrors gedenkt, dann könnte gelingen, was in anderen Ländern nach solchen Taten gescheitert ist: Neuseeland könnte zusammenrücken.
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