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Deutschland sorgt für Nachschub
Neues NATO-Kommando nimmt Anfang April in Ulm die Arbeit auf
»Deutschland wird sich nicht am Krieg gegen den Irak beteiligen.« Mit dieser Zusicherung hatte es Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) im September 2002 noch einmal geschafft, die Bundestagswahl zu gewinnen. Doch der »Friedenskanzler« log. Obwohl die Vorbereitung und die Führung eines Angriffskrieges vom Grundgesetz verboten ist, wurde Deutschland zur zentralen Logistik-Drehscheibe für die Truppen- und Waffentransporte in die Golfregion. Alles klappte perfekt, denn die Bundeswehr verfügte noch aus Zeiten des ersten Kalten Krieges über ausreichend Personal, Fähigkeiten und Erfahrungen, um solche Aufgaben zu erfüllen.
Seit dem Ende des Kalten Krieges und nach der Erweiterung des NATO-Raumes bis an die russischen Grenzen gilt Deutschland in den militärischen Planungen nicht mehr als Frontstaat, sondern als »Rear Area«. Also als rückwärtiger Einsatzraum. Im vergangenen Sommer hatte sich die Bundeswehr um ein neu aufzustellenden Kommando für diesen Bereich beworben.»Wir sind auf der Basis unserer langen Erfahrung bestens vorbereitet, dieses Hauptquartier als kraftvollen und sichtbaren Beitrag zur neuen Kommando- und Streitkräftestruktur der NATO einzurichten und aufzustellen«, betonte der Befehlshaber des multinationalen Ulmer Kommandos, Generalleutnant Jürgen Knappe.
Das neue Joint Support Enabling Command (JSEC) nimmt am 1. April in Ulm seine Arbeit auf. Es soll die Verlegung großer Truppenkontingente quer durch Europa organisieren, dafür sorgen, dass Ablösungen und Ersatzmaterial zum geforderten Termin am geforderten Ort zur Verfügung stehen. Auch der Schutz von Transporten obliegt dem Knappe-Kommando.
In friedlichen Zeiten werden in ihm knapp 300 Soldaten aus 19 NATO-Staaten arbeiten. Im Ernstfall kann das Kommando als Dienststelle der Streitkräftebasis auf 600 Frauen und Männer anwachsen. Bis 2020 soll die Truppe, die eng mit dem gleichfalls in der Ulmer Wilhelmsburg-Kaserne stationierten Multinationale Kommando Operative Führung, das auch Einsätze der EU und für die UNO koordiniert, zusammenarbeitet, in einer sogenannten 30-Tage-Bereitschaft verfügbar sein.
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