- Kommentare
- Schändung von Ehrenmalen
Bringen Sie Blumen mit!
Claudia Krieg über die Schändung von Ehremalen
Auf zwei von vier der größeren Sowjetischen Ehrenmale in Berlin wurden in den Tagen vor dem 8. Mai Farbattacken verübt. Am 5. Mai entdeckte eine Spaziergängerin schwarz-ölige Farbe an der Statue der »Mutter Heimat« im Treptower Park und in der Nacht vom 6. auf den 7. Mai bemerkte eine Polizeistreife im Pankower Ortsteil Buch, dass Unbekannte auch hier das Sowjetische Ehrenmal mit Farbe beschmiert hatten. Ob in Brandenburg an der Havel, Eisenhüttenstadt oder in Österreichs Hauptstadt Wien: Die Erinnerungsstätten an die im Krieg gegen Nazideutschland gefallenen Rotarmist*innen waren in den zurückliegenden Monaten und Jahren immer wieder symbolische Orte für neonazistische Angriffe.
Gedenken, so schreibt die Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten e.V. (VVN-BdA), richte sich aber nicht nur an die Toten, sondern gerade an die Lebenden.
Diesen Angriffen, so die antifaschistische Organisation am Montag, gelänge es, die Überlebenden des deutschen Angriffskrieges, die Angehörigen der Gefallenen Sowjetsoldat*innen, noch einmal »ins Herz« zu treffen.
Sich gegen diese Angriffe zur Wehr zu setzen, kann nicht den Überlebenden überlassen bleiben. Der »Zerstörungswut und dem versuchten Geschichtsrevisionismus der primitivsten Art« entgegenzutreten ist jedem und jeder Lebenden möglich. Es ist der 8. Mai ein Feiertag des Sieges über den Faschismus, dessen Geistes Kinder sich in den Letzten Jahren nicht nur symbolpolitisch auf den Weg gemacht haben, Hass zu säen und in rassistischen Mobilisierungsformaten in der Tradition nationalsozialistischer Ideologie auf der Straße und in den Parlamenten die Machtfrage zu stellen. Es gibt neben diesen Orten auch die Ehrenmale, ein Zeichen zu setzen gegen rechte Hetze.
Und, so schreibt auch die VVN-BdA: »Bringen Sie Blumen mit!«
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.