PARTEI stellt AfD-Blocker vor

Satirepartei präsentiert digitales Werkzeug, das Inhalte über die AfD auf Nachrichtenseiten ausblendet

  • Marion Bergermann
  • Lesedauer: 2 Min.
Martin Sonneborn und Nico Semsrott bei der Vorstellung des Afd-Blockers in Berlin.
Martin Sonneborn und Nico Semsrott bei der Vorstellung des Afd-Blockers in Berlin.

Die satirische PARTEI (Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative) hat am Montag einen AfD-Blocker vorgestellt, der Nachrichten über die rechte Partei ausblendet. Damit werden Artikel auf Webseiten großer Medien, die sich mit der AfD befassen, nicht angezeigt.

»Wir sind der Meinung, dass die AfD zu viel Aufmerksamkeit erfährt«, sagte Martin Sonneborn, Europaparlamentsabgeordneter und Bundesvorsitzender der PARTEI, bei einer Pressekonferenz in der Parteizentrale in Berlin. Des Weiteren sei die AfD eine unliebsame Konkurrenz, so Sonneborn.

Lesen Sie hier: Von wegen Spaß - Martin Sonneborn macht im EU-Parlament Politik.

Das Plug-in folgt dem gleichen Prinzip wie ein Adblocker, der Werbung auf Homepages nicht anzeigt. Der sogenannte AfD-Blocker funktioniert für die Webseiten einiger großer Medien, der »Bild«, dem »Tagesspiegel«, der »Süddeutsche Zeitung« sowie »Spiegel Online«. Anstelle des Artikels ist dann eine weiße Fläche zu sehen. Der Blocker kann kostenlos auf der Homepage der Partei heruntergeladen werden. Für Leser*innen von Papierzeitungen gibt es ein Set, das man sich auf der Zeitungsseite auf die entsprechende Berichterstattung über die rechte Partei legen kann. Bei der Pressekonferenz stellten Sonneborn und Nico Semsrott, Comedian und Kandidat auf Listenplatz zwei der PARTEI, eine dritte Version vor, die auf das Format von Wahlzetteln angelegt ist. Die Zeile, bei der man bei der AfD sein Kreuz setzen könnte, soll verdeckt werden.

»Das ist der erste Uploadfilter, der meiner Meinung nach Sinn ergibt«, sagte Semsrott. Damit spielte er auf die vom EU-Parlament im März beschlossene Urheberrechtsreform an, durch die Onlineplattformen nur noch mit Auflagen Inhalte hochladen können.

Das Plug-in wurde Open Source entwickelt, das heißt, dass jegliche Programmier*innen daran weiterarbeiten können.

Für die anstehende Europaparlamentswahl am 26. Mai sind Sonneborn und Semsrott gerade auf Wahlkampftour in Deutschland unterwegs. In den einzelnen Städten sei der Anlauf zu Veranstaltungen sehr unterschiedlich, berichtete Sonneborn dem »nd«. Während in Chemnitz im Regen um die 40 Menschen gekommen seien, seien es in Bielefeld 400 gewesen. In Erfurt hatten letzte Woche Dutzende PARTEI-Anhänger*innen »Europa« in einer Straßenbahn gerufen. »Es gibt schon Begeisterung für die EU«, sagte Sonneborn bei der Pressekonferenz.

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