Versprechen eingelöst
21 Monate lang lief Robby Clemens rund 23 000 Kilometer vom Nordpol bis fast zum Südpol zu Fuß. Ich durfte ihn - gewissermaßen in seinem virtuellen Windschatten - begleiten, indem ich einen Blog über seine Erlebnisse schrieb. Durch regelmäßige Telefonate war ich auf dem Laufenden - über die Strecke und seine Befindlichkeiten. Als wir im Jahr 2018 telefonierten - elf Monate lagen da noch vor ihm -, war er ziemlich am Boden zerstört. »Franky«, sein treues Begleitfahrzeug, hatte sich in Nicaragua arg »erkältet«, hustete ständig vor sich hin und konnte das Wasser nicht mehr halten. Der dringend notwendige Besuch beim Autodoktor hatte Auswirkungen auf den Zeitplan und das Reisebudget des Extremsportlers. Robby war deprimiert, außerdem plagten ihn Heimweh und ständig wiederkehrende Träume von Thüringer Klößen und Thüringer Rostbratwurst. »Ich fang schon an zu sabbern, wenn ich nur daran denke«, erzählte er.
Ich versprach ihm Rostbratwürste satt, wenn wir uns nach seiner Rückkehr beim Rennsteiglauf treffen. 15 Monate später konnte ich mein Versprechen endlich einlösen: Ich servierte dem Ehrenkapitän unserer nd-Mannschaft beim 47. GutsMuths-Rennsteiglauf Thüringer Rostbratwürste satt - und Robby futterte, bis er nicht mehr konnte.
Übrigens: Auch »Franky« ist längst wieder fit, er begleitete Robby bis zum Ende seiner Tour im Dezember 2018. Jetzt wartet er in Punta Cana in Chile darauf, dass ihn Robby nach Hohenmölsen holt, wo er in einem geplanten Museum einen Ehrenplatz erhalten soll. Wenn es so weit ist, werden wir natürlich live dabei sein. Heidi Diehl
Den Blog zu Robbys Tour vom Nordpol bis (fast) zum Südpol finden Sie unter:
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.