- Politik
- Asylrechtsverschärfung
Der Mensch zählt - als Humankapital
Für Jana Frielinghaus sind die neuesten Asylrechtsverschärfungen eine Bankrotterklärung des Rechtsstaats
In Sachen Euphemismenproduktion hat Horst Seehofer von der SPD gelernt: Die von den Sozialdemokraten mitgetragenen Bestimmungen für Abwimmelung, Internierung und Rausschmiss Schutzsuchender hat sein Ministerium »Geordnete-Rückkehr-Gesetz« genannt. Dabei ist schon längst alles geordnet im Übermaß. Allein in den letzten drei Jahren hat die GroKo eine Asylrechtseinschränkung nach der anderen beschlossen, den Schutzstatus für Kriegsflüchtlinge auf »subsidiär« herabgesetzt, was für die Betroffenen jahrelange Trennung von ihren Liebsten bedeutet.
Mit dem Paket, bestehend aus acht Gesetzen, soll einigen gut qualifizierten Menschen die Zuwanderung ermöglicht werden, den Wünschen der Unternehmer entsprechend. Hier Erleichterungen durchgesetzt zu haben, dafür rühmt sich die SPD - und versucht zugleich, von den mit dem »Rückkehr«-Gesetz verbundenen und von ihr mitgetragenen Menschenrechtsverletzungen abzulenken. Inhaftierung in regulären Gefängnissen ist nur eine davon. Und neue Instrumente wie die geplante »Duldung minus« öffnen der Willkür Tür und Tor, wie die Erfahrungen von Unterstützern in Bayern mit der Abstempelung von Menschen als »Identitätstäuscher« zwecks Produktion von Abschiebegründen zeigen.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.