Morddrohung gegen Kölns Oberbürgermeisterin Reker

Ermittler gehen offenbar von rechtsradikalen Hintergrund aus / Auch Bürgermeister von Altena wird bedroht

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat eine Morddrohung erhalten. Die Polizei in Köln bestätigte am Donnerstag entsprechende Medienberichte. Zentral zuständig sei das Landeskriminalamt Berlin. Zuvor hatte der WDR gemeldet, die Drohung habe offenbar einen rechtsradikalen Hintergrund und stehe im Zusammenhang mit der Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU).

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Laut einem Bericht der »Bild«-Zeitung übernahm das Berliner Landeskriminalamt die Ermittlungen, da auch andere Politiker in Deutschland Morddrohungenerhalten hätten. Unter ihnen ist nach WDR-Informationen auch der Bürgermeister der westfälischen Stadt Altena, Andreas Hollstein (CDU).

Reker wurde 2015 Opfer rechter Gewalt

Reker und Hollstein waren in der Vergangenheit bereits Opfer von Gewalt geworden. Ein rechtsradikaler Attentäter hatte Reker 2015 bei einem Wahlkampftermin mit einem Messer in den Hals gestochen. Die parteilose Kommunalpolitikerin wurde lebensgefährlich verletzt und musste notoperiert werden. Hollstein wurde 2017 in einem Dönerimbiss angegriffen und mit einem Küchenmesser bedroht. Dabei wurde er leicht am Hals verletzt.

Der CDU-Politiker Lübcke war in der Nacht zum 2. Juni auf der Terrasse seines Wohnhauses erschossen worden. Am Wochenende wurde ein 45-jähriger Mann mit rechtsextremem Hintergrund als dringend Tatverdächtiger festgenommen. Die Bundesanwaltschaft übernahm die Ermittlungen und stufte die Tat als »politisches Attentat« ein.

Die CDU schweigt

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier forderte am Mittwoch mit Blick auf den Mordfall Lübcke Respekt und Schutz für Kommunalpolitiker in Deutschland. Sie seien diejenigen, »die die Kärrnerarbeit unserer Demokratie leisten«, sagte Steinmeier beim Evangelischen Kirchentag in Dortmund. »Sie verdienen nicht nur unser Vertrauen, sie verdienen Respekt, und sie verdienen vor allem Schutz vor jeder Form von Herabwürdigung, Hetze und roher Gewalt.« Dass der Mord an Lübcke wieder einmal die Gefahr rechter Gewalt und rechten Terrors in aller Klarheit deutlich macht, kam dagegen in der CDU bisher nur wenigen über die Lippen. Lesen Sie hier, warum es nur auf den ersten Blick paradox ist, wenn Linksradikale die Gedenkdemos für einen CDU-Politiker organisieren. Agenturen/nd

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