Gefahr am Meeresboden

Noch immer lauert alte Munition in der Ostsee

  • Lesedauer: 2 Min.

Schwerin. Wie lässt sich der Gefahr begegnen, die an Mecklenburg-Vorpommerns Ostseeküste durch alte, von Durchrostung bedrohte Munition am Meeresboden lauert? Sowohl der Innen- als auch der Umweltausschuss des Landtages sollen sich mit dieser Frage befassen, so hat das Parlament in Schwerin beschlossen.

Die LINKE hatte im Plenum an das seit Jahrzehnten ungelöste Problem erinnert und eine Zahl genannt, die sie vom Innenministerium erfahren hatte: Rund 15.000 Quadratkilometer der See im Bereich des Nordostens sind mit Kampfmitteln belastet. Schon bei Schießübungen der Kaiserlichen Marine gelangten Geschosse auf den Meeresgrund. Munition sowohl aus dem Ersten als auch aus dem Zweiten Weltkrieg kam hinzu, war nach Ende der Kampfhandlungen versenkt worden. Teilweise werden die betroffenen Flächen noch immer von der Bundesmarine für »Artillerie-und Torpedoschießübungen« genutzt, besagt eine amtliche Mitteilung.

Aktuell bestehe keine Gefahr durch die Altlasten, ließ Innenminister Lorenz Caffier (CDU) die Abgeordneten wissen. Das könne sich ändern, sobald der Meeresgrund bewegt wird, etwa bei der Entnahme von Sand für den Küstenschutz. Dann müsse die Lage neu bewertet werden. Wesentliches Thema bei Beratungen in den Fachausschüssen wird nun das Ziel seien, alle an einen Tisch zu bekommen, die zur Lösung des Problems beitragen können. Es gelte, so die LINKE, die verschiedenen Zuständigkeiten auf Bundesebene zu bündeln und ein Management aufzubauen, das sich um die Verringerung der Gefahren für Mensch und Umwelt kümmert. »Dies sollte sowohl auf Landesebene, im Verbund mit den anderen deutschen Küstenländern, dem Bund und auch auf internationaler Ebene erfolgen.« haju

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.