Brandgeruch zieht bis nach Sachsen

Größter Waldbrand in Mecklenburg-Vorpommern / Drei Ortschaften und ein Ferienlager wurden evakuiert

  • Lesedauer: 2 Min.

Lübtheen. Mecklenburg-Vorpommern kämpft nach Angaben von Umweltminister Till Backhaus (SPD) gegen den größten Waldbrand in der Geschichte des Landes. Auch zu DDR-Zeiten habe es im Nordosten einen Brand dieses Ausmaßes nicht gegeben. Betroffen seien inzwischen 430 Hektar. Bei dem Gebiet handelt es sich um einen früheren Truppenübungsplatz bei Lübtheen im Landkreis Ludwigslust-Parchim, der hochgradig mit Munition belastet sei. »Die Sicherheit von Leib und Leben hat jetzt oberste Priorität«, sagte Backhaus am Montag in Lübtheen.

In der Nacht und am Morgen wurden drei Ortschaften, die unmittelbar an den Brandherd grenzen, vorsorglich evakuiert, wie Landrat Stefan Sernberg (SPD) sagte. Betroffen seien jetzt insgesamt 650 Menschen. Zudem sei ein Ferienlager mit 100 Kindern geräumt worden. Das Feuer war am Sonntag ausgebrochen. Die Behörden ermitteln nach Angaben von Innenminister Lorenz Caffier (CDU) auch wegen des Verdacht der Brandstiftung.

Lesen sie auch zum Thema: Zunahme der Hitzeextreme. Das Jahr 2019 bricht schon im Juni die ersten Temperaturrekorde. Das kann Folge des Klimawandels sein. Von Friederike Meier

Der Brandgeruch ist am Montagmorgen bis nach Sachsen gezogen. Bei den Feuerwehren in Leipzig und Dresden gingen am Morgen zahlreiche Anrufe besorgter Bürger ein. Sie berichteten, dass es stark nach Rauch rieche, aber nirgends brenne, sagte ein Sprecher der Rettungsleitstelle in Leipzig. Auch in Dresden zog der Geruch von Nord nach Süd über die gesamte Stadt. Die Mitarbeiter der Rettungsleitstellen hätten die Anrufer beruhigt. Der Brandgeruch stamme tatsächlich von dem Waldbrand im 300 Kilometer entfernten Lübtheen. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!