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AfD sollte auf Begriff »Widerstand« verzichten
Historikerin von Bechtolsheim: Vergleiche mit der Situation in der NS-Zeit sind absurd
Berlin. Die Familie des Hitler-Attentäters Claus Schenk Graf von Stauffenberg findet die Vereinnahmung ihres Vorfahren durch die AfD übergriffig. Ihre Familie habe während des Bundestagswahlkampfes 2017 beschlossen, »nichts dagegen zu unternehmen, weil eben auch negative Aufmerksamkeit Aufmerksamkeit ist«, sagte die Enkelin Sophie von Bechtolsheim am Mittwoch bei der Vorstellung ihres Buches »Stauffenberg - Mein Großvater war kein Attentäter« in der Berliner Gedenkstätte Deutscher Widerstand.
Beispielsweise hatte die Thüringer AfD-Landtagsfraktion vor zwei Jahren das Konterfei des Widerstandskämpfers mit dem Spruch »Der echte Antifaschismus hat keine bunten Haare« veröffentlicht.
Verstorbenen bestimmte politische Ansichten zu unterstellen, sei generell übergriffig. »Wir wissen nicht, wie die Menschen heute sich benehmen würden und wenn eine Partei versucht, daraus Profit zu schlagen, ist das schon unangemessen, und ich würde sogar sagen unanständig«, sagte von Bechtolsheim. Die Historikerin kritisierte zudem die Verwendung des Begriffes »Widerstand« durch die AfD. Vergleiche herzustellen zwischen »einem Widerstand in einem Rechtssystem, in unserem System« und der Situation »der Männer und Frauen, die im Nationalsozialismus am Galgen gelandet sind«, sei absurd.
Oberst Stauffenberg hatte am 20. Juli 1944 einen Sprengsatz gezündet, der Adolf Hitler töten sollte. Doch der Diktator überlebte. Stauffenberg und seine Mitverschwörer wurden hingerichtet.
Sein Enkel Karl Schenk Graf von Stauffenberg hatte 2017 erklärt, es sei unerhört, wenn sich der AfD-Vorsitzende Alexander Gauland auf seinen Großvater beziehe, einen Mann, »der von Menschen ermordet wurde, deren vermeintlicher Bezug auf eine deutsche Kultur große Unmenschlichkeit in die Welt gebracht hat«. dpa/nd
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