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Solidaritätskundgebung nach Abschiebe-Protesten
Erneut demonstrierten mehrere hundert Menschen / LINKE kritisiert unverhältnismäßig hartes Vorgehen in der Nacht zuvor
Leipzig. Nach den Protesten gegen eine Abschiebung in Leipzig haben sich auch am Mittwochabend wieder mehrere hundert Menschen zu einer Solidaritätskundgebung versammelt. Anders als in der Nacht zuvor blieb der etwa zweistündige Protest im Stadtteil Volkmarsdorf aber friedlich, wie ein Fotograf der Deutschen Presse-Agentur beobachtete. Auch die Polizei hielt sich mit ihren Kräften während der Kundgebung zurück.
Am späten Dienstagabend und in der Nacht zum Mittwoch hatten sich zeitweise etwa 500 Menschen der Polizei entgegengestellt und gegen die Abschiebung eines ausreisepflichtigen Asylbewerbers protestiert. Dabei kam es kurzzeitig auch zu Ausschreitungen, nach Angaben der Polizei flogen Bierflaschen und Steine. Der Flüchtling wurde schließlich weggebracht.
Der Grünen-Politiker Jürgen Kasek, der selbst vor Ort war, führte die »Eskalation der Situation« auf ein »Zurückdrängen« der Menschen in der Straße durch die Polizei zurück. Auf Nachfrage sagte ein Polizeisprecher am Mittwochnachmittag, dass zunächst keine Verletzungen von Seiten der Demonstranten angezeigt worden seien.
Drei Menschen seien vorläufig festgenommen worden. Gegen sie werde nun wegen schwerem Landfriedensbruch und gefährlicher Körperverletzung ermittelt, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mit. Ein Verdächtiger kam wieder frei, für zwei Beschuldigte ordnete ein Haftrichter am Mittwoch Untersuchungshaft an. Gegen eine unbekannte Person ermittelt die Polizei außerdem wegen versuchter Gefangenenbefreiung.
Lesen sie auch zum Thema: Abschiebung mit allen Mitteln. Leipziger Polizei setzte Rückführung gegen 500 Demonstranten durch / Kritik von Politiker. Von Nina Böckmann
Die Linken-Politikerin Juliane Nagel aus dem Leipziger Stadtrat kritisierte das Vorgehen der Polizei auf ihrem Blog. Sie warf der Polizei unverhältnismäßig hartes Vorgehen gegen die Demonstranten vor. dpa/nd
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