Und nun ein Flugzeugträger?

René Heilig ist skeptisch gegenüber der neuen Verteidigungsministerin

  • René Heilig
  • Lesedauer: 2 Min.

Merkel kann’s noch! Ihre Entscheidung, die CDU-Chefin ins Kabinett zu holen und zudem mit dem Verteidigungsressort zu betrauen, kam sehr überraschend. Dass der von Experten fast schon gesetzte Jens Spahn weiter auf Gesundheit machen muss, hat Weitblick. Doch gilt das auch für die Entscheidung pro Annegret Kramp-Karrenbauer?

Klar, Merkel holt sie in ihre Nähe; Kramp-Karrenbauer kann so studieren, wie »Kanzlern« geht. Zugleich aber - Friedrich Merz wird’s freuen - setzt Merkel die CDU-Vorsitzende auf einen Schleudersitz. Wer immer dem schwierigen Verteidigungsministerium politisch vorsteht: Sie oder er kann eigentlich nichts richtig machen. Schon gar nicht, wenn man außen- und sicherheitspolitisch so unerfahren ist wie die jetzt Vereidigte.

Zugegeben, das ließ sich auch von deren Vorgängerin sagen. Doch von der Leyen hatte Berater an der Hand, war rasch international vernetzt, konnte so mancher US-Begehrlichkeit entgehen. Die Einflüsterer, die Kramp-Karrenbauer bislang beschäftigte, sind offenbar von schwächerem Kaliber. Man erinnere sich nur an die Idee mit dem deutsch-französischen Flugzeugträger. Und wie unbedarft sich Kramp-Karrenbauer für eine noch rasantere Steigerung des Verteidigungsetats ausgesprochen hat, lässt ebenso nichts Gutes ahnen.

Das Amt bräuchte vor allem jemanden, der internationale Brände löschen hilft. Das kann und will auch die Neue nicht. Sie ist eine Fehlbesetzung.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.