Polizei löst Nazi-Party bei der NPD in Eisenach auf

Rechtsextremer Konzertabend war als private »Geburtagsfeier« getarnt

  • Lesedauer: 2 Min.

Eisenach. Die Polizei hat in Eisenach eine »Geburtstagsfeier« in den Räumen der rechtsextremen NPD aufgelöst. Nun ermittelt die Polizei nach eigenen Angaben von Sonntag wegen fünf Straftaten und 72 Verstößen gegen ordnungsbehördliche Bestimmungen. Zu dem von den Veranstaltern als private Geburtstagsfeier bezeichneten Treffen waren am Samstagabend bis zu 70 Szene-Mitglieder in die Landesgeschäftsstelle der NPD nach Eisenach gekommen. Laut Polizei handelte es sich tatsächlich aber um einen Konzertabend mit rechtsextremer Musik, der von Kloster Veßra (Landkreis Hildburghausen) in die Wartburgstadt verlegt worden war.

Demnach habe die Party den Charakter einer öffentlichen Veranstaltung gewonnen, ohne dass die dafür nötigen Anforderungen erfüllt worden seien. Daher sei die Entscheidung zur Auflösung der Feier gefallen. Einzelne Teilnehmer leisteten Widerstand, als Beamte das Haus betreten wollten. Ansonsten habe die Feier störungsfrei beendet werden können. Die Beamten nahmen die Personalien der Teilnehmer auf. Verletzte waren der Landeseinsatzzentrale der Polizei am Sonntag nicht bekannt.

Die NPD hat im Stadtrat Eisenach mehrere Sitze. Zu Schlagzeilen führte zuletzt, dass Oberbürgermeisterin Katja Wolf (LINKE) den neugewählten NPD-Abgeordneten den Handschlag verweigerte.

Auch Kloster Veßra sieht sich immer wieder mit Veranstaltungen der extremen Rechten konfrontiert. Jüngst gab es am ersten Juli-Wochenende wieder ein großes Rechtsrock-Konzert im südthüringischen Themar. Nach Polizeiangaben kamen damals über den Samstag verteilt etwa 920 Festivalbesucher - bei etwa 800 Gegendemonstranten.

Das Bundesverfassungsgericht hatte 2017 geurteilt, dass die NPD zwar verfassungsfeindlich sei, aber zu unbedeutend für ein Verbot. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.