Wahlappell an Wohnungslose

Diakonie: Landtagswahl in Sachsen sei »eine wichtige Erfahrung auf Augenhöhe« / Eintragung in Wählerverzeichnisse nötig

  • Lesedauer: 2 Min.

Radebeul. Die Diakonie Sachsen appelliert an wohnungslose Menschen, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Die Betroffenen hätten meist keine feste Adresse und seien daher im Melderegister nicht gelistet, teilte der kirchliche Wohlfahrtsverband am Donnerstag in Radebeul bei Dresden mit. Sie müssten ihre Eintragung in die kommunalen Wählerverzeichnisse beantragen. In Sachsen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt.

Gerade für Menschen, die an den gesellschaftlichen Rand gedrängt sind, sei die Wahl »eine wichtige Erfahrung auf Augenhöhe«, erklärte Diakonie-Referentin Rotraud Kießling. Wählen könne in Deutschland aber nur, wer im jeweiligen Wählerverzeichnis eingetragen sei, betonte sie.

Die sächsische Landeswahlordnung sehe vor, dass Bürgerinnen und Bürger ohne Meldeadresse den Antrag auf Eintragung in das Wählerverzeichnis bis zum 21. Tag vor dem Wahltermin stellen müssen, hieß es weiter. Das jeweilige Wahlamt sei daher aktuell bis zum 11. August aufzusuchen. Kießling rief Einrichtungen für wohnungslose Menschen dazu auf, wahlberechtigte Klientinnen und Klienten bei den Formalitäten zu unterstützen.

Lesen Sie auch: Wohnungslose Menschen dürfen bei Wahlen ihre Stimme abgeben, doch leicht gemacht wird es ihnen nicht

Voraussetzung für die Eintragung in die Verzeichnisse ist, dass man deutsche Staatsbürgerin oder Staatsbürger ist, das gesetzlich vorgeschriebene Mindestalter erreicht hat und sich am Wahltag seit mindestens drei Monaten gewöhnlich im Freistaat Sachsen aufhält. epd/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.