Meine Rakete, deine Rakete

René Heilig über den Start zu neuem Rüstungswettlauf

  • René Heilig
  • Lesedauer: 2 Min.

Das ging aber fix! Noch am Vortag hatten sich Russland und die USA im UN-Sicherheitsrat gegenseitig vorgeworfen, ein neues Wettrüsten anzuheizen. Gestern erklärte Russlands Präsident, er habe das Außen- und das Verteidigungsministerium angewiesen, das durch den jüngsten US-Raketentest entstandene »Bedrohungsniveau« zu analysieren. Bei einem Treffen des russischen Sicherheitsrats betonte Putin, er erwarte »erschöpfende Maßnahmen« zur Vorbereitung einer russischen Reaktion und gab auch gleich vor, dass es eine »symmetrische Antwort« geben müsse.

Baust du eine Rakete, bau’ ich eine Rakete. Und wenn wir das eine Weile überleben, zählen wir sie mal auf einer Konferenz. Irgendwie ist das nicht besonders originell, weil altbekannt aus dem ersten Kalten Krieg. Doch deshalb ist die aktuelle Entwicklung, in die nun auch noch ein paar andere Raketenmächte einbezogen sind, nicht minder gefährlich.

Man kann davon ausgehen, dass die Mächtigen in Washington, die nur zwei Wochen nach dem Ende des INF-Vertrags den Start eines weitreichenden landgestützten Marschflugkörpers befohlen haben, zufrieden sind. Ihre Provokation wurde angenommen und schließlich ist es ja schon einmal gelungen, Moskau totzurüsten. Zudem kann sich Trumps Wahlkampfteam sicher auf noch mehr Unterstützung freuen. Schließlich hat man der Rüstungsindustrie einen durchaus einträglichen Gefallen getan.

Nachdem die USA den INF-Vertrag gekündigt hatten, forderte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD): »Das Thema Abrüstung muss wieder auf die internationale Tagesordnung.« Wohlan, die Gelegenheit für eigene Vorschläge ist günstig. Schließlich sitzt Deutschland im UN-Sicherheitsrat.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -