IG Metall: 10.000 Arbeitsplätze in der Windindustrie seit 2018 sind weg

Gewerkschafter: Wir steigen derzeit »aus der Windindustrie noch früher aus als aus der Kohle«

  • Lesedauer: 2 Min.

Hamburg. In der deutschen Windindustrie sind nach einer Erhebung im Auftrag der IG Metall Küste seit Beginn des vergangenen Jahres 8000 bis 10.000 Arbeitsplätze verloren gegangen. Damit setze sich die Entwicklung des Jahres 2017 fort, als die Branche bereits 26 000 Arbeitsplätze einbüßte, teilte die Gewerkschaft am Mittwoch in Hamburg mit. Die Betriebsräte der wesentlichen Betriebe sehen die weitere Entwicklung der Branche sehr negativ und erwarten weitere Entlassungen, hieß es einen Tag vor dem Windenergietreffen bei Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU).

»Es ist deprimierend«, sagte Bezirksleiter Meinhard Geiken. »Wenn Politik und Unternehmen nicht gegensteuern, dann steigen wir aus der Windindustrie noch früher aus als aus der Kohle.« Der Inlandsmarkt sei praktisch tot; Hoffnung machten nur entfernte Märkte wie Asien und Südamerika, teilweise auch einige europäische Länder. Die Branche brauche aber einen funktionierenden Heimatmarkt. Von dem Gipfel, an dem auch die IG Metall teilnimmt, erwarte er ein Bekenntnis zur Windenergie und klare Maßnahmen wie die Aufhebung der Ausbaudeckel für die Windkraft an Land und auf See sowie einen Zusatzbeitrag von zwei Gigawatt der Offshore-Windkraft.

Lesen Sie auch: Der vorerst letzte seiner Art - Der größte Windpark vor der deutschen Ostseeküste geht in Betrieb

Nach den letzten genaueren Schätzungen des Institutes DIW arbeiteten im Jahr 2016 rund 161 000 Beschäftigte in der Herstellung, der Montage und der Wartung von Windkraftwerken an Land und auf See. Nach den Daten der IG Metall ging seitdem mindestens ein Fünftel der Arbeitsplätze verloren. Betroffen sind nicht nur die Küstenländer. Ein erheblicher Teil der Zulieferbetriebe produziert in anderen Bundesländern, vor allem in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Sachsen und Baden-Württemberg. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.