609 Angriffe auf Flüchtlinge im ersten Halbjahr

LINKE-Politikerin Jelpke: Geflüchtete sind in Deutschland einer alltäglichen Bedrohung ausgesetzt

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die Polizei hat nach einem Zeitungsbericht im ersten Halbjahr 2019 insgesamt 609 Angriffe auf Flüchtlinge registriert. Das gehe aus einer Antwort der Bundesregierung auf Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor, berichtete die »Neue Osnabrücker Zeitung«. Die Delikte reichten demnach von Beleidigung und Volksverhetzung bis hin zu Brandstiftung und gefährlicher Körperverletzung.

Fast alle Straftaten ordneten die Sicherheitsbehörden laut »NOZ« dem Bereich »Politisch motivierte Kriminalität rechts« zu. Hinzu kamen demnach 60 Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte sowie 42 Attacken gegen Hilfsorganisationen oder ehrenamtliche Helfer. Bei den Übergriffen seien 102 Menschen verletzt worden, darunter sieben Kinder.

Jeder vierte aktenkundige Angriff auf einen Flüchtling ereignete sich laut Auflistung in Brandenburg. Die Polizei verzeichnete dort 160 Delikte mit dem »Angriffsziel Flüchtling/Asylbewerber«, so das Bundesinnenministerium. In anderen Bundesländern wurden demnach weit weniger Übergriffe aktenkundig. In Baden-Württemberg waren es 62, in Niedersachsen 58, in Sachsen 56.

Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, teilte mit, Flüchtlinge seien in Deutschland einer alltäglichen Bedrohung ausgesetzt. »Der Staat hat eine Schutzpflicht gegenüber diesen Menschen.« Das Innenministerium betont in seiner Antwort: »Alle in unserer Gesellschaft und auch die Politik tragen die gemeinsame Verantwortung, sich gegen ein stilles Einverständnis oder auch bloßes Hinnehmen solcher Anschläge durch die Minderheit in unserer Gesellschaft deutlich zu positionieren.« AFP/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -