»Ich will eine Sachsen-Koalition«

Sondierungen zwischen CDU, SPD und Grünen in Freistaat beginnen

  • Lesedauer: 2 Min.

Dresden. Die Teams sind aufgestellt, die Arbeit kann beginnen: Zwei Wochen nach der Landtagswahl in Sachsen sondieren CDU, Grüne und SPD, ob sie in den kommenden fünf Jahren eine gemeinsame Regierung im Freistaat bilden. Nach den Grünen und der CDU benannten am Sonntagabend auch die Sozialdemokraten ihr Sondierungsteam. Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) stellte unterdessen klar, dass er sich bei der Regierungsbildung nicht von der Bundespolitik beeinflussen lassen will. »Ich will eine Sachsen-Koalition. Wir verhandeln eine Regierung aus Sachsen heraus für #Sachsen«, schrieb er am Sonntag auf Twitter. Die Sondierungen beginnen am Montagnachmittag im Dresdner Ständehaus.

Am Sonntagnachmittag hatte die CDU mitgeteilt, wer ihrem zehnköpfigen Verhandlungsteam für die Sondierungen angehört. Sie setzt dabei auch auf kommunalpolitische Kompetenz. Die Rodewischer Bürgermeisterin Kerstin Schöniger wurde genauso nominiert wie Radebeuls Oberbürgermeister Bert Wendsche, der zugleich Präsident des Sächsischen Städte- und Gemeindetages ist. Der CDU-Sondierungsgruppe gehören vier Frauen und sechs Männer an. Neben den Genannten komplettieren Kretschmer, Generalsekretär Alexander Dierks, Sandra Gockel, Landesvorsitzende der Frauen Union, Fraktionschef Christian Hartmann, Sozialministerin Barbara Klepsch, Kultusminister Christian Piwarz sowie die Abgeordneten Ines Springer und der Landrat des Erzgebirgskreises, Frank Vogel, das Team.

Die SPD-Gruppe wird von Parteichef und Wirtschaftsminister Martin Dulig angeführt. Dazu kommen IG-Metall-Bezirksleiter Olivier Höbel, SPD-Generalsekretär Henning Homann, der Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung, Parteivize Hanka Kliese, Juso-Chefin Sophie Koch, Gleichstellungsministerin Petra Köpping, die Oberbürgermeisterin von Chemnitz, Barbara Ludwig, die Parlamentarische Geschäftsführerin der Landtagsfraktion, Dagmar Neukirch, und Fraktionschef Dirk Panter. »Wir werden in einer neuen Regierung die soziale Kraft in Sachsen sein. Dieses Land muss in fünf Jahren gerechter, sozialer, demokratischer, zukunftsgewandter und nachhaltiger sein«, so Dulig.

Die Grünen hatten ihre Sondierungsgruppe schon vor einer Woche benannt. Neben den Parteichefs Christin Melcher und Norman Volger gehören die Spitzenkandidaten Katja Meier und Wolfram Günther dazu. Dazu kommen der amtierende Parlamentarische Geschäftsführer im Landtag, Valentin Lippmann, Landesgeschäftsführer Mathias Weilandt, die Dresdner Bürgermeisterin Eva Jähnigen sowie die Abgeordneten Claudia Maicher, Franziska Schubert und Gerd Lippold.

Die CDU war bei der Landtagswahl in Sachsen am 1. September mit 32,1 Prozent der Stimmen vor der AfD (27,5 Prozent) stärkste Kraft geworden. Dahinter rangieren die LINKEN (10,4), Grüne (8,6) und SPD (7,7). Eine schwarz-grün-rote Kenia-Koalition gilt als das wahrscheinlichste Bündnis in Sachsen. CDU-Chef Kretschmer hatte Bündnisse mit der AfD und der Linkspartei kategorisch ausgeschlossen. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.