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Lebenshilfe warnt vor den Folgen von Trisomie-Tests
Bundesvorstand Urbanski: Es sei ein »Riesenfehler«, Menschen auszusortieren / Bundesausschuss enscheidet, ob Test Kassenleistung wird
Berlin. Lebenshilfe-Bundesvorstand Sebastian Urbanski warnt vor den Folgen von Bluttests auf Trisomie. Es sei ein »Riesenfehler«, Menschen auszusortieren, sagte Urbanski, der selbst das Down-Syndrom hat, am Donnerstag dem Radiosender SWR2. Es brauche gute Beratung und Aufklärung für Schwangere, damit werdende Eltern wissen, was auf sie zukomme und was man mit einem Kind mit Down-Syndrom alles machen könne.
Auch Menschen mit Behinderung seien Menschen, die mit anderen zusammenleben wollten und die Vielfalt schätzten. »Mein Leben ist großartig, denn so kann ich sehr vieles erreichen«, erklärte Urbanski.
Der Gemeinsame Bundesausschuss im Gesundheitswesen sollte am Donnerstag entscheiden, ob der Gen-Test bei Schwangeren auf eine mögliche Trisomie des ungeborenen Kindes zur Kassenleistung wird. Vor knapp einem halben Jahr hatte der Ausschuss ein Stellungnahmeverfahren zu dem ethisch umstrittenen Thema eingeleitet. Er ließ erkennen, dass er dafür ist, die Tests unter Bedingungen in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung aufzunehmen.
Am Blut der Schwangeren erkennt der Test mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit, ob das Kind eine bestimmte Form der Trisomie, etwa das Down-Syndrom hat. Bis zur Entwicklung der Tests war das nur über eine Fruchtwasser- oder Plazentauntersuchung möglich, die ein hohes Risiko für Fehlgeburten bergen. Diese Untersuchungen werden von der Kasse bezahlt, der risikoarme Gen-Test hingegen bislang nicht. epd/nd
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