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Milliarden reichen nicht
Stephan Fischer über den neuerlichen Geldsegen für die Bahn
Wieder mehr Geld für die Bahn, die Steuern auf Fahrkarten sollen sinken und Genehmigungsverfahren für Bauprojekte beschleunigt werden: vom Klimapaket der Bundesregierung bekommt die Deutsche Bahn einen Anteil ab, die Bahnspitzen frohlocken euphorisch vom »größten Wachstumsprogramm der letzten 180 Jahre« und vom »Rückenwind, der fast Sturmstärke erreicht«; jetzt könne man die hochgesteckten Ziele der nächsten Jahre erreichen. Also diesmal nun wirklich. Das Problem dabei: Weder die Bahn noch die mit finanziellen Zusagen nur so um sich werfende Bundesregierung lassen eine Idee vermuten, wohin die Reise der Bahn gehen soll.
Die Probleme der Bahn sind hochkomplex. Um sie überhaupt angehen zu wollen, ist eine Grundsatzentscheidung nötig: Wenn mit der Bahn politische Ziele, zum Beispiel für den Klimaschutz, erreicht werden sollen, dann muss sie volkswirtschaftlich betrachtet werden und nicht nur betriebswirtschaftlich. Milliarden alleine reichen nicht aus und nicht jede Strecke kann sich monetär rechnen. Aber ist nicht das Beharren auf Wirtschaftlichkeit beispielsweise um den Preis des Abhängens ganzer Regionen am Ende viel teurer? Menschen in jenen Regionen erreichen Appelle der Berliner Politik, auch zum Thema Klima, nämlich genau so oft wie Züge an den überwucherten Gleisen - gar nicht mehr.
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