Pädagogische Arbeit kaum möglich

Stefan Otto über die fehlenden Mittel für die Kinderbetreuung

Die Situation in den Kindergärten bleibt angespannt. Das zeigen die aktuellen Zahlen. Noch immer fehlen 106 500 Fachkräfte. Zwar wurden mittlerweile viele Fachkräfte ausgebildet, aber die Mängel in der Betreuung konnten damit nicht ansatzweise behoben werden.

Die Auswirkungen sind gravierend. In chronisch unterbesetzten Einrichtungen herrscht nur selten ein gutes Klima. In Mecklenburg-Vorpommern etwa muss sich eine Fachkraft um 13,2 Kinder kümmern, statt um 7,5, wie es bei Drei- bis Fünfjährigen kindgerecht wäre. Da ist eine pädagogische Arbeit nur noch sehr eingeschränkt möglich.

Diese Zustände sind bekannt. Mit einer raschen Verbesserung ist aber nicht zu rechnen; eine pädagogische Ausbildung dauert schließlich mehrere Jahre. Zwar hat die Bundesregierung das Gute-Kita-Gesetz im Umfang von 5,5 Milliarden Euro gestreckt auf drei Jahre auf den Weg gebracht. Und die Bundesfamilienministerin Franziska Giffey startete zusätzlich eine Fachkräfteoffensive, für die sie 300 Millionen Euro freigemacht hat. Aber die Bemühungen werden nicht ausreichen. Fachleute gehen davon aus, dass jährlich ein zweistelliger Milliardenbetrag aufgebracht werden müsste, um wirklich gute Kitas zu schaffen. Dafür sieht die Bundesregierung aber offenbar keine Dringlichkeit.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -