- Politik
- Dannenröder Forst
Protest gegen A49: Aktivisten besetzen Dannenröder Forst
Für eine Autobahnteilstück sollen in Hessen 85 Hektar Wald gerodet werden
Homberg. Umweltaktivist*innen haben am Montag den Dannenröder Wald in Mittelhessen besetzt, um den Weiterbau der A49 zu verhindern. Zwischen den Orten Stadtallendorf (Landkreis Marburg-Biedenkopf) und Gemünden (Vogelsbergkreis) sollen für das letzte Teilstück der Autobahn von Kassel nach Gießen rund 85 Hektar Wald gerodet werden. Die Arbeiten dafür sollen laut Planung im Oktober starten.
Für die Besetzer*innen ist das Verkehrsvorhaben »verkehrspolitisch unsinnig und ökologisch katastrophal«, wie sie in einer Mitteilung erklärten. Das Roden von gesundem Mischwald sei in den Zeiten von Klimanotstand, Wasserknappheit und massivem Artensterben »ein unfassbares Vorhaben«. Die Besetzer*innen begrüßen ausdrücklich den teilweise jahrzehntelangen Widerstand und die Bemühungen der lokalen Bürgerinitiativen und Umweltverbände vom Aktionsbündnis »Keine A49«.
Man habe sich nun für diese Form des Widerstands mit Besetzungen entschieden, weil andere Protestformen wie Demonstrationen, Petitionen, Klagen und Appelle an politische Entscheidungsträger den Ausbau der A49 bisher nicht hätten aufhalten können und mit den Rodungen nun Fakten geschaffen werden sollten. Eine Sprecherin der Besetzer*innen erklärte dem »nd«, dass die Aktion nicht nur symbolisch sei, sondern die Aktivist*innen sich darauf vorbereitet hätten, länger im Wald zu bleiben.
Die Polizei stellte bereits am Montag die Personalien von fünf Aktivist*innen fest. »Eine Räumung ist derzeit nicht geplant«, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Osthessen gegenüber »nd«. Die Rodung des Waldes stehe nicht unmittelbar bevor. nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.