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Wo ist hier bitte der Aus-Knopf?!
Alina Leimbach über ein Verbot von Schönheits-OP-Werbung für Teenager
Ich interessiere mich für Innen- und Sozialpolitik, manchen Sport und Mode. Die Foto-App Instagram spielt mir deswegen Anzeigen für Sportkleidung und Zeitungsabos aus - aber neuerdings auch von Schönheits-OPs. In poppiger und unwirklich schöner Insta-Ästhetik werden da die »perfekten Lippen« und die »perfekten Nasen« präsentiert. Ich könnte sie auch haben - nur einen Pieks und wenige Kilometer von mir in meiner Stadt entfernt, für 100 Euro geht es los. Es ist ein äußerst niederschwelliges Angebot, das in unseren Selbstoptimierungswahn hineinspielt.
Und ein befremdliches. Das Zeigen, wie nah das vermeintlich »Perfekte Ich« ist, hinterlässt auch bei halbwegs zufriedenen Menschen ein beklemmendes Gefühl à la »Reiche ich so überhaupt?«, oder: »Man könnte vielleicht ja...« Jeder hat zwei oder drei Dinge, mit der er oder sie hadert. Bei Zigaretten und Tabak ist dieser Effekt von Werbung auf unser Verlangen schon gut belegt. Dazu kommt, dass Instagram via Algorithmen immer besser unsere Ängste und Wünsche adressiert. Dass Jens Spahn nun immerhin die Werbung für Schönheits-OPs für Minderjährige verbieten will, ist daher nur richtig. Was es leider nicht ändert: Dass »perfekt«-inszenierte Influencer weiterhin normierte Ideale von Schönheit verbreiten. Aber es wäre ein Anfang. Ich suche derweil auch den Aus-Knopf für die Werbung.
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