- Politik
- LINKEN-Anfrage
Bundesagentur für Arbeit schließt Geschäftsstellen
Die LINKE kritisiert eine Verschlechterung der Dienstqualität der Jobcenter
Nürnberg. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat in den vergangenen zehn Jahren 54 Geschäftsstellen geschlossen oder zusammengelegt. Neun Geschäftsstellen wurden neu gegründet. Das geht aus einer Antwort der Behörde auf eine Anfrage der arbeitsmarktpolitischen Sprecherin der Bundestagsfraktion der LINKEN, Sabine Zimmermann, hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Bei den Zusammenlegungen sei das Dienstleistungsangebot auf die nächstgelegene Hauptagentur übergegangen und dort konzentriert worden.
»Die Schließung von Standorten bedeutet in der Regel eine längere Anfahrt und somit eine Verschlechterung der Dienstleistungsqualität. Überwiegend sind ländlich geprägte Regionen betroffen, in denen es einen eher dünnen öffentlichen Personennahverkehr gibt«, kritisierte Zimmermann.
Beschäftigte, Erwerbslose und Arbeitgeber dürften für ihre Beiträge aber eine gute und schnelle Erreichbarkeit der Arbeitsagentur erwarten, sagte die Politikerin der dpa. Angesichts der derzeit guten finanziellen Lage der BA und des sich abzeichnenden konjunkturellen Abschwungs seien Schließungen von Geschäftsstellen unverantwortlich.
Die BA wies die Kritik zurück. Nur in einzelnen Fällen seien Kleinstdienststellen zusammengelegt worden, weil die Zahl der Kundenbesuche dort stark gesunken sei, erläuterte ein Sprecher der Behörde.
Außerdem ergänzten Online-Angebote und die telefonische Erreichbarkeit, die von Arbeitssuchenden immer stärker gewünscht würden, das Angebot der Agenturen, so der Sprecher. Die meisten Schließungen gab es laut BA im Bezirk der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt/Thüringen mit neun Schließungen bei einer Neugründung seit 2009. In ganz Deutschland unterhält die BA aktuell rund 750 Arbeitsagenturen, davon sind 156 Hauptagenturen. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.