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Offener Brief gegen Zusammenarbeit mit der AfD

Fast 900 Unterschriften in vier Tagen / DDR-Bürgerrechtler als Initiatoren

  • Lesedauer: 2 Min.

Erfurt. In Thüringen reißen die Warnungen vor einer parlamentarischen Zusammenarbeit mit der AfD nicht ab. Ein offener Brief sei innerhalb von vier Tagen fast 900 Mal unterzeichnet worden, teilte die Initiatoren am Freitag in Erfurt mit. Auch die Vorsitzenden des DGB und vieler Einzelgewerkschaften im Land forderten, dass bei der anstehenden Regierungsbildung »Gespräche mit Abgeordneten der rechtsextremen AfD-Fraktion« ausgeschlossen sein müssen.

Unter der Überschrift »Für verantwortungsvolle Politik in einem offenen und freiheitlichen Thüringen« erinnern die Verfasser des Briefes - die früheren DDR-Bürgerrechtler Ulrich Töpfer, Barbara und Matthias Sengewald sowie die frühere CDU-Staatssekretärin Marion Eich-Born - an die Runden Tische, die vor 30 Jahren über alle ideologischen und politischen Grenzen hinweg den Weg für die Demokratie geebnet hätten. Nach der Landtagswahl in Thüringen sei diese gemeinsame Verantwortung für das Land wieder gefragt.

»Im Gedenkjahr an 30 Jahre Friedliche Revolution appellieren wir deshalb an alle demokratischen Parteien, sich dieser Verantwortung ohne Vorbehalte zu stellen und alle ideologischen Zwänge abzulegen«, schreibt das Quartett. Dabei erteilten sie »einer wie auch immer gearteten Zusammenarbeit mit der von einem Faschisten geführten AfD« eine Absage. Die Sorgen der Wähler, auch die der AfD, müssten respektvoll aufgenommen werden. Der Brief mit den derzeitigen Unterschriften werde allen Fraktionen des neuen Landtages zugesendet, kündigten die vier Erstunterzeichner an.

In der vergangenen Woche hatte der Thüringer CDU-Landtagsabgeordnete Michael Heym eine Zusammenarbeit mit der AfD in Erwägung gezogen. Mehrere Konservative aus seinem Landesverband unterstützten ihn anschließend in seinem Kurs. epd/nd

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