Werbung

Ohne Haschisch

  • Lesedauer: 2 Min.

Cannabis-Entwöhnung in der Klinik. Der Oberarzt rät zu Ohropax, um die nervösen Mitrehabilitanden nicht mehr in der oberen Etage auf dem Laminat-Fussboden herumtrippeln zu hören. Man müsse Geduld haben, sagt er, «die Folgen bei einem Entzug dauern lang». Er habe seit vier Wochen keinen Joint mehr geraucht und auch kein Haschisch mehr gegessen, zumindest das Träumen funktioniere wieder, protokolliert Andreas Schwarz im neuen «Drecksack», der laut Untertitel «lesbaren Zeitschrift für Literatur» aus Berlin-Friedrichshain, herausgegeben von Florian Günther. Darin findet sich ein langes Gedicht von Jannis Poptrandov. Es beginnt so: «Kapitalisten schlachten Kapitalisten / der Preis für das verkohlte / Gnadenbrot ist explodiert, / und die neue Frisur von Michelle Obama ist wichtiger als der brennende Rollstuhl / in Athen, Madrid / oder Lissabon. / Fleischersatz muss her, / also werden Ameisen / und Würmer / zerquetscht, / aber sämtliche Ameisen / und Würmer sind / verschwunden.» Katharina Wulkow schreibt über die Liebe beim «Schnapseln» (geht nicht gut aus) und Susann Klossek über das Verweilen in einer Rot-Kreuz-Station in einer chinesischen Fabrik, in die sie als Mitglied einer Besuchsdelegation mit plötzlichen Fieberschüben geraten war. Man gab ihr grün-rote Pillen: «Ich versuchte den in katastrophalem Englisch formulierten Beipackzettel zu entziffern. Unter Zusammensetzung stand: »bleibt geheim«. Alexander Pfeiffer fordert: »Nehmt mir dieses Herz heraus / ich will damit nicht mehr leben / gebt mir ein neues neues ohne Kratzer und Flecken« (Heft 4/19, 20 S., 4 €, edition-luekk-noesens.de/drecksack).

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal