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- Tag gegen Gewalt an Frauen
Jeden Tag ein versuchter Femizid: Frauen sollen besser vor Gewalt geschützt werden
Mit 35 Millionen Euro pro Jahr soll Frauen ein besserer Zugang zu Hilfseinrichtungen ermöglicht werden/ In Paris und Rom gehen Zehntausende auf die Straße
Berlin. Frauen sollen angesichts Zehntausender Übergriffe jährlich besser vor Gewalt geschützt werden. 35 Millionen Euro pro Jahr vom Bund seien in den kommenden vier Jahren vorgesehen, um mehr Frauen Zugang zu Hilfeeinrichtungen zu ermöglichen, sagte die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Katja Mast der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Die SPD-Fraktion habe sich zudem erfolgreich für eine unabhängige Monitoringstelle eingesetzt, sagte Mast. Diese soll die Maßnahmen der Gewaltbekämpfung und des Gewaltschutzes überwachen und gegebenenfalls Verbesserungen vorschlagen. Laut Bundeskriminalamt wird in Deutschland jeden Tag eine Frau Opfer eines Mordes oder Mordversuchs durch ihren Partner oder Expartner.
Sachsens Gleichstellungsministerin Petra Köpping (SPD) will das Thema Gewalt gegen Frauen stärker in die Öffentlichkeit rücken. »Viele Frauen, die Gewalt erleiden, suchen keine Hilfe auf. Darum müssen wir dafür sorgen, dass mehr Betroffene in unserem Hilfesystem ankommen. Wir müssen Gewalt gegen Frauen noch stärker als bisher zum öffentlichen Thema machen«, teilte sie am Sonntag in Dresden anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November mit. Das Thema ginge alle an und das Schweigen helfe nur dem Täter, so die Ministerin.
In Paris und Rom haben am Samstag zehntausende Menschen gegen Gewalt an Frauen demonstriert. In der französischen Hauptstadt waren ganze Straßenzüge in lila getaucht - die Farbe der Bewegung. In der italienischen Hauptstadt wiederum wurde das Leben im historischen Zentrum durch den riesigen Protestzug vorübergehend lahmgelegt.
Allein in Paris gingen nach einer von mehreren Medien in Auftrag gegebenen unabhängigen Zählung 49.000 Menschen auf die Straße. Die Veranstalter sprachen ihrerseits von 100.000 Demonstranten allein in Paris. Es habe sich um den »größten Marsch der französischen Geschichte« gegen sexistische und sexualisierte Gewalt gehandelt, erklärte eine der Organisatorinnen, Caroline De Haas. Landesweit gab es rund 30 Kundgebungen. Die Teilnehmer wollten unter anderem auf die hohe Zahl sogenannter Femizide aufmerksam machen - also Tötungen von Frauen wegen ihres Geschlechts. Nach Recherchen der Nachrichtenagentur AFP hat es in diesem Jahr mindestens 116 Femizide in Frankreich gegeben, im gesamten vergangenen Jahr waren es 121.
In Rom demonstrierten zehntausende Menschen, zumeist Frauen, hinter einem Spruchband mit dem Motto »Gegen eure Gewalt, wir sind die Revolution« durch die Stadt. Nach Angaben von Frauenorganisationen stirbt in Italien alle 72 Stunden eine Frau durch die Gewalt eines ihr bekannten Mannes, meist des Partners. Drei der vier sogenannten Femizide finden zu Hause statt.
Auch in zahlreichen anderen Städten gingen Menschen gegen Gewalt an Frauen und Femizide auf die Straße, so etwa in Athen und Mexiko Stadt. dpa/nd
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