Mehr Kleinwaffenexporte genehmigt

Genehmigungen von knapp 25 Millionen Euro erteilt / Hauptempfänger ist Norwegen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die Bundesregierung hat seit Verschärfung der Richtlinien zum Export von Kleinwaffen Ende Juni dieses Jahres dafür Genehmigungen im Umfang von knapp 25 Millionen Euro erteilt. Das geht aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der abrüstungspolitischen Sprecherin der Linksfraktion, Sevim Dagdelen, hervor. Hauptempfängerland ist den vorläufigen Zahlen zufolge Norwegen mit Genehmigungen im Wert von rund 22 Millionen Euro gefolgt von Spanien (knapp zwei Millionen Euro). Keine Genehmigungen wurden für Kleinwaffenexporte an sogenannte Drittländer erteilt, die nicht zur Europäischen Union oder zur NATO gehören.

Die Lieferung von Kleinwaffen ist höchst umstritten, da diese insbesondere in bürgerkriegsähnlichen Konflikten eingesetzt werden. Mit Verschärfung der Richtlinien soll deren Ausfuhr in sogenannte Drittländer grundsätzlich nicht mehr genehmigt werden. Zu den Kleinwaffen werden etwa Maschinengewehre und -pistolen gezählt.

Laut Rüstungsexportbericht belief sich der Wert der Genehmigungen für Kleinwaffen und Kleinwaffenteile im ersten Halbjahr auf knapp 35 Millionen Euro. Der Gesamtwert dieser Genehmigungen wird somit in diesem Jahr deutlich höher liegen als im Jahr 2018 - damals waren es knapp 39 Millionen Euro.

Bei den sogenannten leichten Waffen wurden laut Wirtschaftsministerium Genehmigungen im Umfang von 12,5 Millionen Euro erteilt. Der überwiegende Teil ging demnach an Lettland (12,2 Millionen Euro). Leichte Waffen sind von einer Person oder Mannschaften tragbar, es handelt sich unter anderen um Panzerabwehrwaffen und Granatenwerfer. Zuerst hat das »RedaktionsNetzwerk Deutschland« (Donnerstag) über die Zahlen berichtet.

Linksfraktionsvize Dagdelen bezeichnete den Anstieg als »skandalös«. Es handele sich um einen »friedenspolitischen Offenbarungseid«, erklärte sie und kritisierte, dass »ausgerechnet NATO-Staaten in unmittelbarer Nachbarschaft zu Russland« aufgerüstet würden. Dies sei »kein Beitrag zur Entspannung«. Agenturen/nd

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.